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13. Mai: Hochfest Christi Himmelfahrt mit Heiland-Aufziehen und Engeletanz in Kärntner Pfarren

“Engerle-Aufziehen“ in der Pfarre Steinbichl (2017); Foto: Anton Wieser
"Engerle-Aufziehen" in der Pfarre Steinbichl (2017); Foto: Anton Wieser

Klagenfurt, 11. 5. 21 (pgk). Am 40. Tag nach Ostern feiern Christinnen und Christen das Hochfest „Christi Himmelfahrt“, eines der ältesten christlichen Feste. Mit diesem Hochfest am Donnerstag, dem 13. Mai, wird der österliche Glaube an die Auferstehung entfaltet: Ihr Ziel ist die Gemeinschaft mit Gott im Himmel.

In einigen Kärntner Pfarren (siehe Auswahl) wird zu Christi Himmelfahrt unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Maßnahmen während der Gottesdienste mit dem „zum Himmel schwebenden Christus“ ein besonderes Brauchtum gepflogen:
In St. Lorenzen in der Reichenau werden während der hl. Messe um 10 Uhr zwei Engel mit einer brennenden Kerze aus einer Luke im Chorraum herabgelassen. Die barocke Holzfigur des Auferstandenen wird zwischen den Engeln befestigt, die dann in Drehbewegung versetzt und unter Glockengeläute wieder hochgezogen werden und gleichsam in den Himmel tanzen.
In der Pfarre Rangersdorf wird bei der hl. Messe um 10 Uhr eine Christusstatue mit zwei Engeln emporgezogen, weshalb diese vermutlich aus der Barockzeit stammende Tradition im Volksmund auch „Engele Auftanzen“ genannt wird.
In der Pfarrkirche Maria Pulst wird um 10 Uhr der Gottesdienst mit dem traditionellen „Engeleaufziehen“ gefeiert.
Auch in der Wallfahrtskirche auf dem Lisnaberg (Pfarre St. Peter am Wallersberg/Št. Peter na Vašinjah) wird an der alten Tradition festgehalten. Im Rahmen des Gottesdienstes um 15 Uhr wird eine hölzerne Christusfigur an einem dünnen Seil vor den Augen der Gläubigen emporgezogen.
„Engerle-Aufziehen“ heißt der Brauch in der Pfarre Steinbichl, wo während des Gottesdienstes um 11.15 Uhr zwei Engel vom Himmel herabschweben und den auf einem Tisch liegenden Christus emporheben.

Geschichte des Festes

Darstellung “Christi Himmelfahrt“, Fastentuch Baldramsdorf, 1555; Foto: Prof. Heinz Ellersdorfer
Darstellung "Christi Himmelfahrt", Fastentuch Baldramsdorf, 1555; Foto: Prof. Heinz Ellersdorfer

Bis ins 4. Jahrhundert wurde die Himmelfahrt Jesu zu Pfingsten gefeiert. Seit 370 jedoch kann Christi Himmelfahrt als eigenständiges Fest 40 Tage nach Ostern nachgewiesen werden. Die Festlegung auf den 40. Tag geht auf die Apostelgeschichte zurück, wo es heißt, dass Jesus den Aposteln 40 Tage hindurch erschienen sei und vom Reich Gottes gesprochen habe (vgl. Apg 1,3). Nach der letzten Begegnung Jesu mit seinen Jüngern sei dieser „vor ihren Augen emporgehoben wurde und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“ (vgl. Apg 1,9). Die Tage nach dem Himmelfahrtsfest werden im Gottesdienst als Vorbereitung auf die Herabkunft des Heiligen Geistes zu Pfingsten begangen.