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11. November, Fest des hl. Martin: Gottesdienste mit Heiligengedenken

Coronabedingt keine Martinsumzüge

Der hl. Martin zählt zu den bekanntesten Heiligen der Katholischen Kirche (im Bild: Martinsdarstellung in der Pfarrkirche Villach-St. Martin). Foto: Diözesan-Pressestelle/Assam
Der hl. Martin zählt zu den bekanntesten Heiligen der Katholischen Kirche (im Bild: Martinsdarstellung in der Pfarrkirche Villach-St. Martin). Foto: Diözesan-Pressestelle/Assam

Klagenfurt, 6. 11. 20 (pgk). Am kommenden Mittwoch, dem 11. November, gedenkt die Katholische Kirche des heiligen Martins, der zu den bekanntesten Heiligen der Katholischen Kirche zählt und sich, vor allem bei Kindern, besonderer Beliebtheit erfreut. In vielen Kärntner Pfarren wird bei den Gottesdiensten rund um den Martinstag des Heiligen gedacht. Die traditionellen Martinsfeiern und -umzüge in den Kärntner Pfarren finden heuer coronabedingt nicht statt.

Martinsaktion „Teile dein Licht“. Die Klagenfurter Dompfarre lädt im Rahmen der Martinsaktion „Teile dein Licht“ Kinder ein, eine zweite Laterne zu basteln, die sie in die Domkirche bringen und anderen Menschen, die beispielsweise einsam sind oder deren Enkelkinder weit weg wohnen, zur Verfügung stellen. „Wenn am Abend des 11. November Kinder und Beschenkte ihre leuchtenden Laternen in die Fenster stellen, ist das ein sichtbares und leuchtendes Zeichen der Nächstenliebe, wie sie auch Martin vorgelebt hat“, so der Klagenfurter Dompfarrer Dr. Peter Allmaier, MBA.
Alle Kinder, die eine Laterne in den Dom bringen, erhalten als kleines „Dankeschön“ einen Martinstaler aus Schokolade und eine Postkarte, die zum Beispiel an die Großeltern verschickt werden kann. Diese Postkarten können, unabhängig von der Martinsaktion „Teile dein Licht“, auch beim Referat für Stadtpastoral zum Preis von 50 Cent/Stk. erworben werden.
Martinsumzug und Martinslegende online. Den Martinsumzug in der Klagenfurter Stadtpfarre St. Theresia aus dem Vorjahr können Interessierte auf dem Youtube-Channel der Pfarre nachsehen und online mitfeiern. Eine kindgerechte Nacherzählung der Martinslegende steht auf der Youtube-Seite „Bibel - einfach erklärt für Kinder" bereit.

In Kärnten sind 40 Pfarrkirchen, Filialkirchen und Karner dem hl. Martin geweiht, so z. B. Klagenfurt-St. Martin, Villach-St. Martin, St. Martin am Techelsberg oder St. Martin im Granitztal. Die älteste Martinskirche in der Diözese Gurk ist die Pfarrkirche in Gurnitz.
Geschichte und Legende. Der hl. Martin wird um 316 in der im heutigen Ungarn gelegenen Stadt Savaria geboren. Der Sohn eines römischen Tribuns aus Pavia in Oberitalien tritt auf Wunsch seines Vaters in die römische Armee ein, wo er in Gallien in der Garde unter Kaiser Constantius II. dient. Dort soll sich der Legende nach die bekannte Geschichte mit dem Mantel ereignet haben: Martin begegnet als Soldat am Stadttor von Amiens einem frierenden Bettler und schenkt ihm die Hälfte seines Soldatenmantels. In der folgenden Nacht erscheint ihm im Traum Jesus, bekleidet mit dem Mantelstück, das er dem Bettler gegeben hat. Dies bewirkt in Martin ein grundlegendes Umdenken. Er lässt sich taufen, verlässt die Armee und wird Schüler des Hilarius von Poitiers. Nach Missionsjahren in Illyrien wird Martin Einsiedler auf der Insel Gallinaria bei Genua. 361 gründet er in Liguge nahe bei Poitiers das erste Kloster Galliens. 371 wird er gegen seinen Willen auf Drängen des Volkes zum Bischof von Tours geweiht. Hier erzählt die Legende, dass sich Martin bei seiner Bischofswahl in einem Stall versteckt habe, durch das Schnattern der Gänse jedoch entdeckt worden sei. Auf diese Erzählung bezieht sich der weit verbreitete Brauch um das „Martinigansl“. Martin verstirbt auf einer seiner vielen Reisen am 8. November 397 in Candes, einer Pfarrei seines Bistums. Sein Leichnam wird am 11. November 397 nach Tours überführt. Daraus entwickelt sich das „Laternenfest“, das heute vielerorts gefeiert wird.
Verehrung und Bedeutung. Bereits mit seinem Tod beginnt eine Welle der Verehrung, sodass Bischof Martin innerhalb der Heiligen eine Sonderrolle eingeräumt wird. Er ist einer der ersten Nichtmärtyrer, die mit offiziellem kirchlichen Kult gefeiert werden. Außerdem steigt er im Frankenreich unter Frankenkönig Chlodwig (481-511) zum „Nationalheiligen“ auf. Der hl. Martin ist nicht nur Patron zahlreicher Kirchen und Regionen, sondern auch Schutzheiliger vieler Berufsgruppen und Stände, wie zum Beispiel der Soldaten, Hirten, Gastwirte, Hufschmiede sowie der Armen und Bettler. Außerdem gilt er als Schutzpatron der Pferde. Dargestellt wird der hl. Martin oft als römischer Soldat zu Pferd, seinen Mantel mit dem Schwert für einen Bettler zu seinen Füßen teilend, oder als Bischof mit einer Gans zu seiner Seite.