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Diözesanbischof

Bischof Marketz: Wunsch nach assistiertem Suizid ist oft versteckter Hilfeschrei nach Zuwendung

Politische Vertreter müssten unmissverständlich Missbrauch des neuen Gesetzes verhindern

Foto: AdobeStock
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Klagenfurt, 12. 12. 20 (pgk). Mit Blick auf das VfGH-Urteil bezüglich der Legalisierung der Beihilfe zur Selbsttötung spricht sich Diözesanbischof Dr. Josef Marketz heute entschieden für den weiteren Ausbau und die noch intensivere Stärkung von Hospiz- und Palliativeinrichtungen sowie der Suizidprävention aus. Es müsse, so Bischof Marketz, den Menschen gerade jetzt noch mehr das Gefühl vermittelt werden, dass sich das Leben in jeder Phase lohne und die Würde eines jedes Menschen unantastbar und unveräußerlich sei. „Wir müssen alles dafür tun, dass möglichst wenige Menschen den Wunsch zu einem assistierten Suizid äußern, vor allem, weil ein solcher Wunsch oft auch ein verdeckter Hilfeschrei nach Zuwendung, Nähe und Mitgefühl ist“, sagt der Kärntner Bischof. Ziel müsse es sein, durch Zuwendung und Nähe auch Schwerstkranken wieder neuen Lebenssinn zu schenken. Nicht die Hilfe zum Sterben, sondern die Begleitung beim Sterben müsste im Vordergrund stehen. Eine solche geschehe „in vorbildhafter Weise“ in den Hospiz- und Palliativeinrichtungen. Er sei überzeugt, so Bischof Marketz, dass es in Gottes Hand liege, wann ein Leben beginne und wann es ende. „Die politischen Vertreter sind nun in der Verantwortung, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um mit entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen unmissverständlich dafür zu sorgen, dass ein Missbrauch des neuen Gesetzes verhindert wird und der Einfluss Dritter ausgeschlossen ist“, so der Kärntner Bischof.