Pfarre

Villach-St. Nikolai

Franziskaner

Die Pfarre Villach-St. Nikolai von Franziskanern betreut

Unsere Franziskanerbrüder:

P. Terentius Gizdon OFM<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
P. Terentius Gizdon OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

P. Terentius Gizdon - Priester, Lic. theol., Pfarrprovisor, geistlicher Assistent des Vereins »Steirisches Vulkanland«

P. Norbert Pleschberger OFM<br />
Foto: Georg Brandstätter
P. Norbert Pleschberger OFM
Foto: Georg Brandstätter

P. Norbert Pleschberger - Priester, Filialvikar, Kaplan, OFS-Assistent, Missionsprokurator

P. Emmanuel-Maria Fitz OFM<br />
Foto: Georg Brandstätter
P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: Georg Brandstätter

P. Emmanuel-Maria Fitz - Priester, Mag. theol., Kaplan, Ökonom, Animator für Berufungspastoral

Die Gemeinschaft der Pfarre St. Nikolai gehört zur "Franziskanerprovinz Austria vom Hl. Leopold". Ihr gehören Franziskanerklöster in Österreich und Südtirol an, sowie Klöster der abhängigen Kustodie Christkönig in der Schweiz. Deshalb unterscheidet sich unsere Pfarre ein wenig von anderen Pfarren. Eine Besonderheit ist, dass auch in Zeiten des relativen Priestermangels noch immer mehrere Priester in unserer Pfarre arbeiten können. In ihnen findet sich auch eine betende Gemeinschaft, die das tägliche Gebet im Kloster pflegt.

Demgegenüber steht die Bereitschaft von Ordensbrüdern, entsprechend dem Gelübde des Gehorsams gegenüber dem Ordensoberen, jederzeit an einen anderen Ort bzw. in ein anderes Kloster versetzt werden zu können. Da die Franziskaner seit 1886 St. Nikolai betreuen, bedeutet das eine Mischung aus Veränderung und Kontinuität.

Franziskus und seine Gemeinschaften

Das Leben des Heiligen Franz von Assisi kann man als einen lebendigen Kommentar zum Evangelium ansehen, und zwar so sehr, dass seine Zeitgenossen in ihm „einen zweiten Christus“ gesehen haben. Dieses Leben – und keine Theorie oder Ideologie – waren der Ursprung einer Bewegung, deren Spuren bis in die heutige Zeit erkennbar sind. Die franziskanische Spiritualität ist bemüht, nach seinem Beispiel „das Evangelium zu beobachten“ in der Haltung der „minoritas“ (minder sein, klein sein) und der „fraternitas“ (Bruder sein). Deswegen nannten sich die ersten Weggefährten des Hl. Franziskus „Mindere Brüder“: In der mittelalterlichen Klassengesellschaft wollte er unter den Minderen leben und allen Geschöpfen ein Bruder sein.

Blick von der Rocca Maggiore (AssisiI auf die Basilika San Francesco<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Blick von der Rocca Maggiore (AssisiI auf die Basilika San Francesco
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Nachdem seine ritterlichen Ambitionen verblassten, Krankheit und Krieg den reichen Kaufmannsohn in Frage stellten und in eine Lebenskrise führten, begegnete er Christus in einem Aussätzigen und hörte den Ruf des Gekreuzigten in einer verfallenen Kirche von San Damiano: "Franziskus, baue meine Kirche wieder auf!". Daraufhin begann Franziskus, verfallene Kapellen zu renovieren, da er die Aufforderung zunächst wörtlich verstand. Seine Kirchenreform hatte er stets in Verbundenheit mit Papst und Treue zur Kirche durchgeführt.

San Damiano<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
San Damiano
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

In der kleinen Kapelle von Portiunkula hörte er das Evangelium von der Aussendung der Jünger; dies gab ihm den Anstoß, unter die Menschen zu gehen und zu predigen. Bald scharten sich die ersten Gefährten um ihn. Die „Minderen Brüder“ zogen als Wanderprediger umher und arbeiteten bei den Menschen. Sie waren arm und fröhlich. Sie verkündeten den Frieden und die Frohe Botschaft Gottes – mehr durch ihr Leben als durch ihre Worte.
Nachdem Klara sich für die gleiche Lebensweise entschied, gründete Franziskus für sie, ihre Schwester und weitere Gefährtinnen den „Zweiten Orden der Armen Frauen“, die wir heute Klarissen nennen.

Portiunkula<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Portiunkula
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Im Laufe weniger Jahre wuchs die Gemeinschaft des Franziskus aus einer kleinen Gruppe von zwölf Freunden zu einer weit verbreiteten Gemeinschaft. An Pfingsten 1217 trafen sich die Brüder in Assisi und beschlossen, auch in Frankreich, Spanien und Deutschland kleine Niederlassungen zu gründen. Franziskus selbst ging 1219, mitten in der Zeit der Kreuzzüge, zu den Sarazenen (Muslimen). Ursprünglich wollte er sie zum Christentum bekehren. Entgegen den Befürchtungen seiner Mitreisenden gelangte Franziskus unbeschadet zum Sultan, schloss Freundschaft mit ihm und setzte sich so für eine friedliche Lösung des Konfliktes zwischen den verfeindeten Religionen ein.

Transitusfeier in der Kirche (2022)<br />
Foto: Georg Brandstätter
Transitusfeier in der Kirche (2022)
Foto: Georg Brandstätter

Am 29. November 1223 bestätigte Papst Honorius III. endgültig die Lebensregel der Minderbrüder, die Franziskus zusammen mit einigen Vertrauten in einer Einsiedelei verfasst hatte.
Trotz vieler innerer und äußerer Leiden, trotz Krankheit und Erschöpfung blieb Franziskus der „Bruder Immerfroh“. Von Schmerzen gepeinigt und den nahen Tod vor Augen, dichtete er bei Klara in San Damiano den Sonnengesang, eine Einladung an die Schöpfung zum Lobpreis Gottes. Das Leben des „Poverello“, des Armen von Assisi, stand ganz in der Nachfolge des Gekreuzigten, dem er zeitlebens nacheiferte. So sehr glich er schließlich seinem leidenden Herrn, dass er zwei Jahre vor seinem Tod die Wundmale Jesu Christi empfing. 1226, am Abend des 3. Oktobers, starb Franziskus an der Portiunkula, der Geburtsstätte seiner Bruderschaft.

Bis heute erfreuen sich Franz und Klara von Assisi über die Grenzen der Konfessionen, ja sogar über die Schranken der Religionen hinweg, einer ungetrübten Beliebtheit. Von Papst Johannes Paul II. wurde er zum Patron des Umweltschutzes ernannt, und spätestens seit dem großen Friedensgebet mit Vertretern aller Weltreligionen 1986 in Assisi kann er auch als der „Heilige des Friedens“ gelten.
Seine Brüder leben in drei Ordenszweigen (Franziskaner, Minoriten, Kapuziner), die Schwestern als Klarissen auf der ganzen Welt. Das einzige Franziskanerkloster in Kärnten befindet sich in Villach. Die kleine Gemeinschaft betreut die Pfarre St. Nikolai und ist ein Teil der Franziskanerprovinz Austria.

Fahrt der Pfarre Villach St. Nikolai nach Assisi, Greccio und Fonte Colombo (2022)<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Fahrt der Pfarre Villach St. Nikolai nach Assisi, Greccio und Fonte Colombo (2022)
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM