Pfarre

St. Martin am Techelsberg

Ein klassischer römischer Grabstein

Eine römische Grabinschrift...

Die eingemauerte römische Grabinschrift an der Westsete neben dem Kirchenportal (© Foto: Fotogard)
Die eingemauerte römische Grabinschrift an der Westsete neben dem Kirchenportal (© Foto: Fotogard)

Beim Aushub eines Grabens für die Trockenlegung der Mauern wurden 1978 im nördlichen Fundament der Pfarrkirche zwei Fragmente eines Grabtitulus entdeckt und anschließend außen an der Westseite unmittelbar neben dem Kirchenportal eingemauert. Die beiden zusammengefügten Plattenfragmente aus einheimischen Marmor messen 49,5 x 56 cm bei einer nicht festzustellenden Stärke. Das von einem Profil gerahmte, nicht ganz rechtwinkelige Inschriftfeld ist 40,7 cm hoch und war ca. 60 cm breit, womit sich etwa eine Proportion von 2:3 ergäbe. Die Buchstabenhöhe (3,8-7,2 cm) schwankt auch innerhalb der einzelnen Zeilen.

Ergänzt man die lateinische Inschrift, so lautet sie folgend:

Dis Manibus. Ursino Tertii filio/et Sertoriae Serotini filiae/parentibus Maturus Ursi/ni filius fecit et/coniugi karissimae/et sibi.

Eine Übersetzung aus dem Lateinischen ins Deutsche würde folgend heißen:

„Für die Todesgottheiten (oder den vergöttlichten Seelen). Maturus, der Sohn des Ursinus hat für seine Eltern Ursinus, dem Sohn des Tertius und für Sertoria, die Tochter des Serotinus und für seine sehr liebe (überaus teure ) Ehegattin und für sich selbst dieses Grabmal errichten lassen."


Der Fundort liegt etwa im Bereich des Straßenzuges, der von Virunum über Santicum und Meclaria nach Aquileia führte. Dieser Inschriftenstein aus der Römerzeit weist auf die bemerkenswerte Geschichte unserer Pfarre hin.


Quelle: „Carinthia I“, Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten, 173. Jahrgang, 1983
Beitrag von Univ.Doz. Dr. Franz Glaser