Pfarre

St. Marein

„Gruabnliachtl leucht uns in finstara Nåcht“

Beeindruckende Gedenkfeier für die Opfer des Grubenunglückes 1967 in St. Marein

 (© Foto: Mag. C. Smolle)
(© Foto: Mag. C. Smolle)

Am Sonntag, dem 29. Oktober, fand in St. Marein eine große Gedenkfeier für die Opfer des Grubenunglückes im Bergbau St. Stefan statt. Vor genau 50 Jahren, am Allerheiligentag des Jahres 1967, brach im Bergbau in Wolkersdorf ein Grubenbrand aus, der fünf Bergleuten das Leben kostete und letztendlich auch zur Schließung des Kohleabbaus im Lavanttal führte. Zum Gedenken an die Opfer dieser Katastrophe luden die Stadtgemeinde Wolfsberg und die Pfarre St. Marein im Rahmen eines Gottesdienstes.

Prälat Kan. Mag. Matthias Hribernik feierte in Stellvertretung von Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz unter Assistenz von Eugen Länger, dem Pfarrprovisor von St. Stefan, mit einer großen Zahl von Gläubigen in der voll besetzen Marienkirche die heilige Messe und gedachte neben den Opfern des Grubenunglückes auch aller verstorbenen Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettung und Exekutive sowie der Opfer der Weltkriege und des Abwehrkampfes. Ein Bläserquartett der Bergkapelle St. Stefan und der Singkreis Thürn umrahmten in sehr beeindruckender Weise den Gottesdienst, zu dem sich auch die Kultur- und Traditionsvereine des Ortes zahlreich versammelt hatten. Die Freiwillige Feuerwehr des Ortes, die Dorfgemeinschaft St. Marein und verschiedene Abordnungen des ÖKB boten beim Gottesdienst ein buntes Bild und machten deutlich, dass man in St. Marein zusammenhält, wenn es gilt, historisch denkwürdige Ereignisse in Erinnerung zu rufen.

Im Anschluss an die Messfeier fand beim Gefallenendenkmal das jährliche ÖKB-Gedenken für die Opfer des Kärntner Abwehrkampfes und der Weltkriege statt. Weiterer Höhepunkt war danach eine Gedenkfeier im übervollen Pfarrsaal, die mit einem vom Singkreis Thürn dargebotenen Bergmanns-Lied stimmungsvoll eröffnet wurde. Grußworte sprachen Prälat Hribernik und der Wolfsberger Bürgermeister Hans Peter Schlagholz. Danach rief Dr. Nikolaus Sifferlinger die damaligen Ereignisse mit historischem Bildmaterial in beeindruckender Weise in Erinnerung. Sehr berührend waren auch die authentischen Schilderungen von Dipl.-Ing. Helmut Wlach, der Augenzeuge der damaligen Geschehnisse war und an der Rettungsaktion aktiv mitgewirkt hat. Mag. Karl Kremser, Sohn eines der fünf Verunglückten, schilderte dann in ergreifender Weise die tragischen Ereignisse aus familiärer, sehr persönlicher Sicht.

Mit einem Bergmannslied beendete das Bläserquartett der Bergapelle St. Stefan in würdiger Weise den offiziellen Teil. Anschließend luden die Stadtgemeinde Wolfsberg und die Pfarre St. Marein zu Brötchen und Getränken im festlichen Säulensaal. Dort stand man noch lange bei Gesprächen zusammen und ließ viele Erinnerungen jener vergangenen Bergbauepoche Revue passieren.

Mit dieser Gedenkfeier wollte man seitens der Stadtgemeinde Wolfsberg und der Pfarre  St. Marein an die große Bergbautradition in St. Stefan erinnern und dabei besonders jener gedenken, die vor 50 Jahren in treuer Pflichterfüllung ihr Leben lassen mussten. Als Partner in der Vorbereitung und Durchführung der Feier fungierte das Museum im Lavanthaus, das mit organisatorischer Kompetenz und wissenschaftlicher Unterstützung intensiv eingebunden war. Die zahlreichen Gäste zeigten sich sehr beeindruckt von der würdigen und bewegenden Gestaltung dieser Gedenkfeier. Großes Lob gab es auch für die Stadtgemeinde und die Pfarre für diesen besinnlichen Impuls im heurigen Gedenkjahr.