Pfarre / Fara

St. Ruprecht bei Völkermarkt/Št. Rupert pri Velikovcu

Gedenkstunde für verstorbene Kinder

"Lebendige Liebe bleibt über das Leben hinaus lebendig"

“Jedes Licht steht für das Wissen, dass diese Kinder das Leben erhellt haben und dass sie nie vergessen werden“. (© Foto: Dr. Christiana Potocnik)
“Jedes Licht steht für das Wissen, dass diese Kinder das Leben erhellt haben und dass sie nie vergessen werden“. (© Foto: Dr. Christiana Potocnik)

Jedes Jahr brennen am 2. Sonntag im Dezember weltweit unzählige Lichter - zum Gedenken an verstorbene Kinder. Die Plattform "verwaiste Eltern" lädt zu dieser Gedenkstunde ein. In unserer Pfarre nehmen wir diese Einladung gerne an, zum drittenmal haben wir zu dieser Gedenkstunde eingeladen ... wir halten die Kirche dunkel, so ab 18.30 Uhr, wenn die Leute kommen, die Kirchenkerzen werden angezündet, am Adventkranz brennt schon die 3. Kerze, im Altarraum machen wir es dann gegen 19.00 Uhr etwas heller - leise, meditative Musik ertönt, einige Fotomotive habe ich eingefangen - der Blick auf den Adventkranz, auf den Marienaltar, den Tabernakel, das flackernde Licht der Kirchenkerzen ... diese Fotoelemente genügen, um die würdige, aber auch schwere "Stimmung" dieser Stunde wiederzugeben ...

Wenn um 19.00 Uhr das Abendläuten beginnt, beginnen wir mit unserer Andacht, mit unserem Gedenken ...
"Zur Erinnerung an alle die Kinder, die ihre Wünsche und Träume nicht mehr leben dürfen ..."

"Die Liebe hört niemals auf" - so hören wir aus der Lesung im 1. Korintherbrief (1 Kor 13,1-8).
"Im Angesicht des Todes eines Kindes steht die quälende Frage nach dem "WARUM" im Vordergrund. Und mit dieser Frage verbunden sind die Trauer, die Resignation, die Wut und der Schmerz ... doch wenn wir im Gedenken an unsere verstorbenen Kinder Kerzen anzünden, dann tun wir dies in der Hoffnung, dass sie nicht im Dunkel des Todes gefangen sind, sondern im Licht der Liebe Gottes und in unseren Herzen weiterleben" ...
... so die Worte und Gedanken, die Pfarrer Josef Damej spricht.

Wir zünden eine Kerze an für die Kinder, deren Leben schon vor ihrer Geburt beendet wurde.

Wir zünden eine Kerze an für die Kinder, die während ihrer Geburt gestorben sind.

Wir zünden eine Kerze an für die Kinder, die aufgrund schwerer Krankheiten kurz nach ihrer Geburt gestorben sind.

Wir zünden eine Kerze an für die Kinder, die durch ein Unglück oder durch Gewalt ums Leben kamen.

Wir zünden eine Kerze an für die Kinder, die in der Folge einer Krankheit gestorben sind.

Wir zünden eine Kerze an für die Kinder, die selbst ihrem Leben ein Ende gesetzt haben.

Wir schauen in Stille in das flackernde Licht dieser sechs Kerzen, wir lauschen der meditativen Musik ... wir laden die Leute ein, selbst Kerzen anzuzünden, für die verstorbenen Kindern, an die wir heute besonders denken ...

Und dann hören wir die Worte einer Meditation: "... Geh wieder zurück tief, ganz tief nach Hause in mein Herz und schlaf weiter mein Engel".

Wir verweilen in Stille - die Gedanken gehen weit - eine irgendwie schöne und ergreifende Ruhe ist im Gotteshaus spürbar ...

... und hörbar, wenn wir den kleinen Prinzen und den Fuchs reden hören ...

"Und Abschied gehört zum Leben", tröstete der kleine Prinz.
"Liebe ist das Empfindlichste und gleichzeitig das Stärkste, das es im Leben gibt. Mit der Vergänglichkeit des Lebens hat aber die Vergänglichkeit der Liebe nichts zu tun. Lebendige Liebe bleibt über das Leben hinaus lebendig; sie ist das einzig Lebendige, dass ewig bestehen kann", murmelte der junge Fuchs, während er dem ewig kleinen Prinzen nachwinkte, "und Abschied gehört zum Leben", fügte er hinzu.

Gebete, Fürbitten und das gemeinsame VATER UNSER beenden unsere Gedenkstunde, der Herr Pfarrer erbittet den Segen Gottes ... die Musik lässt die Gedanken weit gehen, die Leute dürfen ihre Lichter mitnehmen für die Gräber ihrer Kinder, einige lassen sie auch in der Kirche weiter brennen -

"Jedes Licht steht für das Wissen, dass diese Kinder das Leben erhellt haben und dass sie nie vergessen werden".

Dr. Christiana Potocnik