Pfarre

Villach-St. Nikolai

Tiersegnung am Nikolaiplatz

am 4. Oktober 2017 um 16.00 Uhr

Gerade Kinder haben zu Tieren eine ganz besondere Beziehung. Im Umgang mit Tieren können Kinder sehr viel lernen. Man muss sich um ein Tier kümmern, es braucht Zeit und Verantwortung. Kinder lernen die Achtsamkeit, die es braucht, wenn es sich dem Kleineren und Schwächeren annimmt. Durch artgerechten Umgang wird ein Tier sozusagen hinaufgehoben auf eine höhere Stufe, näher zum Menschen. Ähnlich ist es mit Gott, der uns vom rein menschlichen in eine höhere Stufe holen möchte. Der Mensch ist gerufen, sich in der Verwirklichung von Gottes Liebe vollenden zu lassen.

Und – so sagt Franziskus - Menschen, die der Schöpfung bewusst begegnen, erkennen in der Schöpfung die Hand und die Spuren des Schöpfers. Das gilt für den kuscheligen Hasen ebenso, wie für den Regenwurm, für die unansehnliche Schnecke, wie für den wunderschönen Schmetterling. Gottes Liebe ist nicht teilbar. Die Vollkommenheit der Schöpfung auch nicht.

In diesem Sinn haben wir Menschen Verantwortung für die gesamte Schöpfung im achtsamen Umgang mit ihren Ressourcen. Maßvolle Mobilität, maßvoller Fleischkonsum, zurückhaltender Kauf von ressourcenintensiven Produkten. Das alles ist auch franziskanisches Denken, das im Heute ankommen muss. Die Armut, die Franziskus gepredigt hat, hat auch eine ökologische Komponente.

Wir müssen lernen, dass christliches Leben im Geist des Hl. Franziskus etwas Ganzheitliches ist: Leben aus der inneren Umkehr, der Bereitschaft zu Armut und Einfachheit und die Nachfolge Jesu kann die ganze Welt anstecken und verändern.

Zur Tiersegnung am Nikolaiplatz waren zahlreiche Kinder gekommen. Viele hatten ihre Kuscheltiere mitgebracht, um diese segnen zu lassen. Im Segen wird das Gesegnete in Dienst genommen und in eine höhere Aufgabe gerufen. Damit werden wir alle in einen höheren Horizont gestellt.