Pfarre

Villach-St. Nikolai

Kinder brauchen Abenteuer

Jungschar- und Ministrantenlager Flattnitz, Fürstenhütte, 5. - 9. September 2016

Abstieg vom Winterthaler (© Foto: Gerhard Gfreiner)
Abstieg vom Winterthaler (© Foto: Gerhard Gfreiner)

Kinder brauchen Abenteuer. Das heurige Jungscharlager unserer Pfarre hatte davon genug zu bieten. Die Burschen rissen sich förmlich ums Holzhacken. Trotz artgerechter Einschulung bekam man als Zuschauer manchmal das Fürchten. Trotzdem hatte der Umgang mit der Axt für viele Buben recht meditative Elemente. Feuermachen war Männerarbeit, die uns auch nicht ausging, da der Herbst bereits seine ersten kalten Finger nach uns ausstreckte – am Abend konnte es so recht frisch werden.

Der Fußball war zwar früh beschädigt und seine Rundung daher bald nicht mehr voller Spannkraft, die geschlagenen Schlachten auf dem Fußballplatz jedoch trotzdem voller Emotionen. Wie auch das Frisbee-Spiel.

Bemalt wurden Steine, in rechtzeitiger weihnachtlicher Vorbereitung auch bereits eine Krippe. Dunja war der Engel des kreativen Gestaltens. Und so kam es, dass manche Kinder, wenn es ihnen zu wild oder zu viel wurde, sich ans Gestalten machten, um wieder bei sich zu sein und zur Ruhe zu kommen. Ansonsten hieß es in jeder Pause: „Halli-Galli“ und „Mühle“ forever. Und abends: Ohne „Herrn Pasulke“ war für die Großen an schlafen nicht zu denken.

Fast alle Kinder unternahmen eine ernstzunehme herbstliche Wanderung weit den Winterthaler hinauf. Einige Tapfere schafften es auch auf dessen Gipfel. Bei Nebel und Wind eine durchaus „frische“ Herausforderung. Der Abstieg brachte steiles, extremes Almrauschgelände und einen „Anblick“ von Rotwild.

Der Gottesdienst am Nachmittag unter den Fichten mit P. Terentius war tief berührend.

Da es sich (am Papier) um ein „Sommerlager“ handelte, musste selbstverständlich auch „gebadet“ werden. Dass im September im Bergbach die Temperatur etwas niedrig war, hieß aber nicht, dass der Genuss deswegen eingeschränkt sein musste. Mit einem Feuer zum Wärmen ließ es sich ertragen, auch einige Rekordversuche im Wasser wurden gebrochen.

Dramatischer Höhepunkt jedoch war die „Mutprobe“, insbesondere für Christa und Dunja. Gerhard war mit seiner Tochter ins Krankenhaus nach Villach gefahren, weil sie sich die Hand gebrochen hatte. Spätabends zurückgekommen, schlich er sich ins Haus, um, wie mit Christa vereinbart, im Hinterzimmer den Strom abzuschalten. Da man jedoch der Meinung war, die Hütte versperrt zu haben, und dass niemand hereinkommen könne, wurden im Dunkeln Pfannen, Kochlöffel und sonstige Waffen bereitgemacht, um den feindlichen Angreifer unter Aufbietung allen Mutes zu überwältigen, als sich dieser glücklicherweise schon wieder in den nächtlichen Wald zurückgezogen hatte. Nach bangen Minuten der Unsicherheit wurde die Geschichte jedoch aufgelöst und es konnte Trost gespendet werden. Es blieb jedoch der Stolz, eine „echte“ Mutprobe bestanden zu haben, in der die ganze Gruppe zusammengewachsen war. 

Dunja Brod, Christa Fertschey und Gerhard Gfreiner haben das Lager mit großer Freude und großem Einsatz begleitet. Ein Traumteam, das sich wundervoll ergänzt hat. Die Jüngeren und die Großen haben toll zueinander gefunden. Kinder benötigen nicht viel, um glücklich zu sein! Vielen Dank für dieses tolle Lager!