Pfarre

Villach-St. Nikolai

Gott ist wie Sonne, Licht und Wärme

Traditionelle Sonnenaufgangswanderung führte zur Knappenkirche auf den Dobratschgipfel

Gruppenfoto in der Wallfahrtskirche “Maria am Stein“ auf dem Dobratschgipfel (© Foto: Karl-Heinz Kronawetter)
Gruppenfoto in der Wallfahrtskirche “Maria am Stein“ auf dem Dobratschgipfel (© Foto: Karl-Heinz Kronawetter)

Wer früh, vor Tau und Tag, am Dreifaltigkeitssonntag auf einen hohen Berg steige - sagt eine alte Tiroler Legende - dem gehen drei Sonnen auf. An diesem Tag erscheint die Sonne nämlich in dreifacher Gestalt: Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist.

Diesen anschaulichen Vergleich wählte Stadtpfarrer P. Mag. Irenäus Toczydlowski am Beginn seiner Predigt bei einer „Gipfelmesse“ in aller Herrgottsfrüh in der Knappenkirche auf dem Dobratschgipfel. Er war mit einer Gruppe von Gläubigen aus Villach und Umgebung am 14. Juni 2014 um 4 Uhr auf der Rosstratte aufgebrochen, um nach dem Sonnenaufgangs-Erlebnis beim Aufstieg in der höchstgelegenen Wallfahrtskirche der Alpen auf 2160 Metern Seehöhe gemeinsam mit der Pilgerschar Gott zu loben und zu preisen.

Die Idee, das Bild der Sonne auf die Dreifaltigkeit zu übertragen, stamme von Ephräm, dem Syrer, einem Kirchenvater, der im 4. Jahrhundert gelebt hat, sagte Pater Irenäus. So wie die Sonne, ihr Licht und die Wärme drei sind und doch eins, sind Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist drei und doch eins.

Gott ist ein Geheimnis, das der Mensch erahnen kann. Wir Christen sollen als „Kinder des Lichtes“ leben, und zwar so leben, dass die Menschen, die uns begegnen, den Abglanz Gottes in uns erkennen und eine Sehnsucht nach Gott verspüren, sagte Pater Irenäus und appellierte abschließend, dass „wir zu Wärmekollektoren und Solarzellen werden (mögen), die in dunklen und kalten Zeiten die Energie der göttlichen Liebe weiterleiten.“

 

(Bericht und Fotos: Karl-Heinz Kronawetter)