Eine der ergreifendsten Szenen in der Heiligen Schrift steht im heutigen Evangelium. Das Grab ist leer. Von Auferstehung haben die Jünger noch keine Vorstellung. Maria von Magdala steht vor dem leeren Grab und weint. „Man hat meinen Herrn weggenommen“ sagt sie zu den Engeln im Grab. Sie sieht  Jesus stehen und meint, er sei der Gärtner. „Wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast, dann will ich ihn holen“ Jesus sagt zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm Rabbuni, das heißt Meister. Der Herr nennt sie beim Namen und sie versteht sofort.

Wie oft hat dich Jesus schon beim Namen gerufen und du hast gemeint, es sei der Gärtner. Wie oft hast du ihn überhört, wenn er dich bei deinem Namen gerufen hat? Er wird Dich immer wieder rufen, beim Lesen, bei Musik, wenn du sehr traurig oder sehr glücklich bist, wenn eine Amsel singt… Ich weiß ein Beispiel, wann er mich gerufen hat: heute feiert Papst Benedikt seinen 90. Geburtstag.  Sein Buch Jesus von Nazareth war ein Bestseller, deshalb hatte ich es mir gekauft. Viele haben es zu Hause, wenige haben es gelesen, wohl auch, weil es schwere Kost ist. Mein Leben hat dieses Buch verändert, sonst stünde ich heute nicht hier.

Beim Nachdenken über mein Leben bemerke ich erst, wie oft mich Gott leise beim Namen gerufen hat. Denk bitte nach, wie oft du bereits gerufen wurdest bei deinem Namen von Jesus ganz persönlich, weil er dich lieb hat. Gott selbst, der Auferstandene, kennt jeden von uns und liebt jeden von uns. Darüber dürfen wir uns freuen und jubeln. Christus surrexit vere, Christus ist wahrhaft auferstanden. Alleluja.