Dekanat

Dekanat Villach-Stadt

Glaubenswoche in St. Nikolai

Einstimmung auf die Karwoche

Seit Jahrzehnten werden für die Gestaltung der Karwoche - die ein religiöser Höhepunkt unseres Pfarrlebens ist - auch auswärtige Prediger eingeladen. Heuer waren dies P. Stefan Kitzmüller und Br. Rufino Ziegerhofer aus dem Kloster Maria Enzersdorf in NÖ, dem franziskanischen Zentrum für junge Erwachsene.

Im Mittelpunkt der Predigt am Montag stand die Salbung Jesu durch Maria von Bethanien (Joh. 12, 1 - 7), der Schwester des Lazarus und der Martha. Maria salbte Jesus mit dem kostbaren Nardenöl, nicht nur aus Dankbarkeit, weil er ihren verstorbenen Bruder wieder zum Leben erweckt hatte. Sie ahnte wohl, dass dieser Jesus mehr war, als nur ein außergewöhnlicher Mensch, denn sie erlebte, wie er sich aus Anteilnahme und Liebe für andere „verströmte“ – gleich dem Duft des Öls, der das ganze Haus erfüllte. Musikalisch umrahmt wurde die Messe durch die Schola St. Nikolai.

Am Dienstag richtete sich der Blickpunkt der Predigt auf zwei „Verräter“ - Judas und Petrus. Judas war ein politisch-religiöser Eiferer, der von dem friedvollen Jesus so enttäuscht war, dass er ihn verriet. Nach dem Verrat erhängte er sich, weil er nicht an die Barmherzigkeit Gottes glauben konnte. Petrus hat Jesus auch verraten. Er gilt als sympathischer Verräter, der Jesus liebte und ihm auch dann folgte, wenn er ihn und sein Handeln nicht verstand. Ehe der Hahn krähte, hatte er Jesus dreimal verleugnet. Nachdem ihm sein Verrat bewusst wurde, ging auch er weg, bereute aber und weinte. Er glaubte an Jesus und an die vergebende Barmherzigkeit Gottes, die für immer einen Heilsweg offen lässt. Die musikalische Gestaltung der Messe erfolgte durch den Singkreis Villach.

Der Begriff „Gottesknecht“ stand am Mittwoch - als Hinweis auf den kommenden Messias - im Mittelpunkt der Betrachtung. Wie dieser, ist auch Jesus hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Furcht, Freude und Trauer. Er geht uns voraus und macht für uns den Weg zu Gott frei. Nicht mehr die Angst vor der Hölle ist das Leitmotiv unseres Glaubens, sondern die Freude „Kind Gottes“ zu sein. An die Stelle des „Fertigmachens“ tritt das „Mut machen". Gott lenkt unseren Blick auf das Gute in uns, das in der Lage ist, das Böse zu besiegen. Für die musikalische Begleitung an der Orgel sorgte Reinhard Schneider. 

Franz Scheibl