Pfarre

Arnoldstein

Chaminade Messe

Eine besondere hl. Messe mit zwei gleichen Frauenstimmen und Orgel

Chaminade Messe (© Foto: Monika Tschofenig)
Chaminade Messe (© Foto: Monika Tschofenig)

Am Sonntag den 14. Jänner fand eine ganz besondere Hl. Messe in der Pfarrkirche Arnoldstein statt. Noch bevor die Glocken erklangen, war die Kirche voll mit Messbesuchern, die unbedingt bei der Chaminade Messe dabei sein wollten. Diese Messe, komponiert von der französischen Komponistin Cecile Chaminade (1857-1944), wurde speziell für zwei gleiche Frauenstimmen geschrieben, begleitet von der Orgel. Wir durften Marianne Wienerroither-McArdle, Petra Schnabl-Kuglitsch und Herrn Prof. Alberto Busettini lauschen und waren sehr begeistert von den beiden Stimmen und der tollen Begleitung an der Orgel.

Zu dieser Sternstunde passten dann auch perfekt die Predigtworte von unserem Pfarrer zum Sonntagsevangelium. Hier ein Auszug aus der Predigt:

„Zum Charakteristikum von Sternstunden gehört es, dass sie unvergesslich sind und wir jederzeit exakt den Tag, die Stunde und den Ort des Geschehens angeben können. Der Moment, wo es mich in meinem Herzen getroffen hat, schreibt sich eben für immer in mein Gedächtnis ein. So war es auch bei den Jüngern, die Jesus nachfolgten. Sie geben als Uhrzeit die zehnte Stunde an - also nachmittags um vier Uhr. Aber wie kam es eigentlich zum Auffinden der Stern- und Sinnstunde ihres Lebens?

Man könnte darauf antworteten: Alles begann mit einer Frage! Nämlich mit der Frage: Was wollt ihr? Dies sind die ersten Worte, die Jesus überhaupt im Johannesevangelium spricht. Jesus will nicht, dass die beiden Jünger ihm einfach so hinterherlaufen. Mit seiner Entscheidungsfrage zwingt er sie so intensiv zum Nachdenken, dass sie ad hoc gar keine Antwort drauf finden. Und da sie noch keine Antwort wissen, stellen sie vorerst einmal eine Gegenfrage, die da lautet: Wo wohnst du?

Freilich dürfen wir davon ausgehen, dass sich diese Frage nicht bloß auf die Adresse Jesu bezieht. Wo „wohnst“ du? – meint wohl auch: Wo bist du geistig zu Hause? Denn wie ein Mensch wohnt, das sagt auch etwas über diesen Menschen aus. Jemanden „in die Wohnung mitnehmen“, ihm zeigen, wo meine „Bleibe“ ist, das hat mit einer großen Portion Vertrauen zu tun. Es heißt, dass ich den anderen in den intimen Bereich meines Lebens schauen lasse. Und darauf sind die beiden wohl neugierig. Sie möchten Jesus kennen lernen, ihm näher kommen, wie er lebt, wie er denkt, wo er zu „Hause“ ist.

Über das Denken und Diskutieren wären die Jünger niemals zu Jesus durchgedrungen. Ich bin mir sicher, erst durch das Unterwegssein mit Jesus erwarben sie sich die Sicherheit im Glauben, aus dem sie sich ganz auf ihn und seinen Weg einlassen konnten. Erst der gemeinsame Weg bewirkte, dass sie das Wirken Gottes intensiv spüren und erfahren konnten. Auch für uns ist dies der Weg. Über das Denken können wir uns zwar schon relativ nah an Gott herantasten, aber intensiv spüren und erfahren werden wir das Wirken Gottes und seines Sohnes erst, wenn wir uns mit ihm auf den Weg machen.“

So wie es auch bei den Jüngern die eine oder auch andere Sternstunde gab, so gab es bei mir als Pastoralassistentin diese Sternstunde, die für mich unvergesslich bleiben wird. Diese wunderschön gesanglich gestaltete Chaminade Messe! Ich danke den Sängerinnen, unserem Organisten und unserem Herrn Pfarrer vielmals für diesen Moment, wo sie mich im Herzen getroffen haben.