Pfarre

Spittal an der Drau

Woran glauben?

Vortrag mit dem bekannten Mathematiker TU-Prof. Rudolf Taschner aus Wien

Prof. Taschner bei der Ausführung (© Foto: Peter Rupitsch)
Prof. Taschner bei der Ausführung (© Foto: Peter Rupitsch)

"Zehn Angebote für aufgeklärte Menschen", so lautet der Titel des neuen Buches von Univ.-Prof. Dr. Rudolf Taschner, dem bekannten Wiener Mathematiker und Wissenschaftler des Jahres 2004.
Der Titel macht neugierig. Was hat ein Naturwissenschaftler, ein „Zahlenmensch“, zum Thema Glauben zu sagen, und welche Angebote hat er für uns? Auf Einladung des Katholischen Akademikerverbandes, des Katholischen Bildungswerkes und der Fachhochschule Kärntens - vor Ort organisiert von Regionalreferentin Ingrid Sommer – war es möglich, Dr. Taschner nach Spittal zu bringen und der Frage auf den Grund zu gehen. Der Abend wurde fachkundig von Elisabeth Faller vom Vorstand des Katholischen Akademikerverbandes moderiert.

Glauben, ein heikles Thema. Dabei sollte es für Katholiken ganz einfach sein. Wir haben mit dem „Credo“, dem Glaubensbekenntnis, ja eine Art Zusammenfassung dessen, woran wir glauben (sollten). Tun wir es deshalb auch? Es fällt uns nicht immer leicht. Ich denke, dass es vielen so geht, daher auch das große Interesse an der Veranstaltung. Und vielleicht die kleine Hoffnung, dass Dr. Taschner ein paar gute Tipps parat hat.

Jedoch gleich zu Beginn des Vortrages wird klar, die Angebote des Naturwissenschaftlers sind sehr rationell, sehr logisch und haben mehr mit der Menschheitsgeschichte und der Aufklärung als mit Dogmatik zu tun. In unterhaltsamen Streifzügen durch verschiedene Bereiche des menschlichen Lebens werden Möglichkeiten aufgezeigt, wo man Ankerpunkte setzen und Halt finden kann. Das Angebot reicht vom Glauben an den Aberglauben über den Glauben an die Natur bis zum Glauben an die Zukunft.

Für Jeden was dabei, habe ich bei mir gedacht. Ein bisserl von jedem praktiziert wohl jeder von uns. Wir glauben an die Wissenschaft, das müssen wir, denn wer sonst soll unseren Planeten retten? Wir sind alle ein wenig abergläubisch - es kann ja nicht schaden, wenn man sich zu Neujahr gegenseitig mit Schweinchen und Hufeisen beglückt!? Ein kurzweiliger Abend mit einem genialen Referenten, der leichtfüßig durch die Jahrhunderte und von den Pyramiden in den Kosmos und weiter in die Zukunft führte. Konkrete Antworten gab es keine, aber das war wohl nicht der Sinn der Übung. Es geht vielmehr darum, zum beflügelnden Nachdenken anzuregen, wie der Autor im Prolog des Buches schreibt.

Zum Vortrag nach Spittal kamen Interessierte aus ganz Kärnten:
Iris Strasser – Präsidentin Katholische Aktion Kärnten; Richard Pirker – Geistlicher Assistent Katholische Aktion Kärnten; Angela Rosenzopf-Schurian – Generalsekretärin Katholische Aktion Kärnten; Martin Sattlegger – Vorsitzender Katholischer Akademikerverband Kärnten; Elisabeth Faller – Katholischer Akademikerverband Kärnten; Monika Tuscher – Diözesanreferentin Katholische Frauenbewegung Kärnten;  Dechant und Stadtpfarrer Ernst Windbichler; Kaplan Martin Edlinger; Arbeitsmedizinerin Heidi Lauchard, Klagenfurt; Psychotherapeut Martin Hötzer, Spittal; Sebastian Guggenberger - ADEG Österreich; Oberst Reinhard Guggenberger - BMLV; Roswitha Oberlercher – Literaturinitiative Amicartis, Spittal; die Pädagogen Hannes und Barbara Berger, Hermagor; Hans Simoner – Seniorengruppe Obervellach u.v.m.

 

Text: Susanne Schlager, Katholischer Akademikerverband
Fotos: Peter Rupitsch, Spittal

Literaturtipp:
Rudolf Taschner, Woran Glauben - 10 Angebote für aufgeklärte Menschen
Christian Brandstätter Verlag, Wien, 2016