Pfarre

Kraig

Schülerrorate

Rorate: Messfeier mit den Volksschülern der 4. Klassen in Kraig.

Schülerrorate (© Foto: Anton Wieser)
Schülerrorate (© Foto: Anton Wieser)

In aller Morgenfrühe machten sich die Schüler, bereits um 6 Uhr 30, mit ihren Eltern auf den Weg in die Propsteikirche Kraig, um dort die Roratemesse mitzugestalten. Es wurden Lieder und Texte, welche von den Lehrerinnen Marlies Felsberger, Angelika Sabitzer und Petra Kuttnig-Kosche, vorbereitet und einstudiert wurden, vorgetragen.

Wir haben gerade vom Licht der Welt gesungen. In den Tagen des Advents ist oft vom Licht die Rede. Wir brauchen in dieser dunklen Jahreszeit viel künstliches Licht. Wir sehnen uns aber auch nach Licht im übertragenen Sinn, wir entzünden Kerzen, die nicht nur mehr Helligkeit in den Raum, sondern auch in unsere Herzen bringen sollen. Wir hoffen  auf Gemeinschaft, auf Verständnis und Harmonie. All das erwarten und erhoffen wir uns, wenn wir die Kerzen des Adventkranzes entzünden und an Weihnachten denken. In einer Adventmeditation, die die Schüler  vorbereitet haben, wollen wir uns besinnen, unsere Hoffnungen bedenken und sie der Wirklichkeit gegenüberstellen, die oft ganz anders aussieht. Hier steht der Adventkranz mit vier Kerzen. Eine nach der anderen zünden wir an, an jedem Adventsonntag eine mehr. Wir wollen nachdenken, was uns die vier Kerzen sagen können.

Sch: Mein Licht heißt Freude. Es brennt, wo Menschen zusammenhalten, wenn einer dem anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Hell wird es, wenn wir Lob hören, wenn uns etwas gelingt, mit dem wir nicht gerechnet haben. Die Freude strahlt auf, wenn wir einen lieben Menschen treffen oder in der Familie Geborgenheit erfahren. Doppelt wird unsere Freude, wenn wir sie einem anderen schenken können und wir uns mitfreuen dürfen.

Sch: Halt! Lest ihr denn keine Zeitung ? Wo herrscht schon Freude? In der dritten Welt verhungern Kinder, drohen Kriege und Hungersnot! Und bei uns: Wie oft erleben wir Schadenfreude, wenn jemand schlechte Noten hat oder geschimpft wird. Wie oft herrschen in der Schule und am Arbeitsplatz Neid und Spott! Und die sogenannte Vorfreude, gerade jetzt auf Weihnachten, dahinter steckt doch nur Geschäft und Konsum. Löscht das Licht aus!! (Kerze ausblasen) Kyrie eleison

Sch: Dieses Licht heißt Liebe. Es brennt, wo Menschen Zeit haben füreinander, wo sie sich um einander kümmern. Dort kann man sich gegenseitig alles sagen, man weiß, dass man vertrauen kann und geborgen ist. Wo mein Licht brennt, kann man Probleme gemeinsam besprechen, man wird verstanden und angenommen -  so wie man ist.

Stopp! So ist es doch nicht! Wie oft können Menschen nur noch streiten, eine Kleinigkeit genügt schon, am Ende zerbricht eine Freundschaft, eine Ehe scheitert, es bleiben nur Verlierer zurück: allein, verletzt und stumm. Wir nehmen uns doch keine Zeit mehr füreinander, Ehrlichkeit ist zu gefährlich, die Lüge herrscht. Wir tun einander weh, wir nutzen andere aus. Löscht das Licht aus!! Kyrie eleison

Mein Licht heißt Friede. Es brennt, weil es schön ist, wenn alle sich verstehen und zueinander Brücken bauen. Ohne Frieden könnten wir Menschen nicht miteinander leben. Ha! Wo ist schon Frieden. Schon die Kleinen streiten, einer fängt an, der Nächste gibt zurück. Wehr dich ! nur nicht nachgeben, man muss die Oberhand behalten. Überall schärfen wir unsere Waffen, die verletzenden Worte, die starken Fäuste, die Bomben und Raketen. Den Frieden gibt es nicht. Lösch dein Licht aus! Kyrie eleison

Das ist das letzte Licht. Mein Licht heißt Hoffnung. Es darf nie verlöschen. Wir Menschen hoffen, dass einmal die Liebe siegen wird, dass Schrecken und Angst aufhören und die Freude überall einzieht. Wir hoffen, dass aus einem kleinen Anfang etwas Großes entsteht. Wir hoffen für die Kranken, dass die Gesundheit siegt, für die Einsamen, dass jemand für sie da ist, für die Traurigen, dass ihnen Freude geschenkt wird. Das Licht brennt, weil Menschen immer hoffen, dass alles gut wird.

Das sagst du so einfach. Schau wie klein dein Licht ist – das letzte Licht das brennt. Und nehmen wir uns nicht oft gegenseitig die Hoffnung? Gibt es nicht genug Menschen, die alles aufgeben? Was kann dein kleines Licht da schon ausrichten? Lösch dein Licht aus ! Nein, niemals! Helft alle mit, das Licht der Hoffnung zu retten. Alle!

 

Pfarrprovisor Charles Ogbunambala bedankte sich bei allen, vor allem bei der Direktorin der Volksschule Silvia Torta recht herzlich. Es gab auch großen Applaus für die jungen Sänger und Vortragende. Mit dem Versprechen der Frau Direktor nächstes Jahr wieder eine Rorate mitzugestalten, ging es mit den Schülern zum Frühstück beim Postwirt, wo die Damen des Pfarrgmeinderates zur Morgenagape eingeladen hatten. Vergelt´s Gott!