Pfarre

Krumpendorf

Nach Christi Geburt

Liebe Krumpendorfer und Krumpendorferinnen!

Der Tiefpunkt der Sonnenbahn ist bald erreicht. Die Tage des Advents sind bald vorüber und das Weihnachtsfest ist nahe. Diese besondere Zeit im Jahreskreis ist eine, in der die Seele am sensibelsten ist. Das immer stärker werdende Dunkel scheint die kürzer werdenden Tage in die Knie zu zwingen. Das schlägt sich auch auf die Gemütslage nieder.

Der Tiefpunkt wird überwunden:

Der kosmische Reigen, der uns alljährlich den Sieg der Sonne vorführt, ist ein Sinnbild das uns motivieren will. Genau am tiefsten Punkt in diesem Kampf von Licht und Dunkel feiern wir die Geburt eines neuen Zeitalters. Seit damals ist jedes Jahr ein weiteres „nach Christi Geburt“. Der Äon des Christentums ist noch lange nicht zu Ende, denn im religiösen Bereich gibt es keine höhere Stufe mehr zu erklimmen. Der „Gott“, von dem alle Religionen zu reden versuchen, hat durch seine Menschwerdung die Ebenen des Göttlichen und des Menschlichen miteinander verbunden. Ab der Geburt Jesu vor mehr als 2000 Jahren sind wir prinzipiell in der Lage, das höchste Menschliche mit dem höchsten Göttlichen im Einklang zu sehen. 

Der Mensch wird Mensch:

Durch das Geheimnis von Weihnachten verlassen wir Menschen die Vor- und Unmenschlichkeit und können so erst wahrhaftig zur Humanität finden. Gott ist nicht gegen sondern für und mit uns! Weihnachten zeigt uns, was das Wesentliche ist, um das es gehen kann und soll. Es sind nicht der Krieg und die Waffengewalt, die das Menschsein ausmachen. Auch nicht das ethnische Säubern durch Wort und Tat, wie es der Kindermord von Bethlehem erzählt, den wir am Tag der Unschuldigen Kinder uns in Erinnerung rufen. Das Wesentliche ist das Menschlichsein. Durch Jesus und die Evangelien sind wir erst zu dieser Erkenntnis gekommen und wissen, was dies bedeutet.

Zur Gemeinschaft befähigt:

Es war der große Denker Immanuel Kant, der vor etwas mehr als 200 Jahren erkannt hat, dass alle Menschen auf dieser Erde zu einer großen Menschheitsfamilie berufen sind. Ein jeder soll so leben, dass der eigene Lebensstil die ganze Gemeinschaft aufbaut. Oder umgekehrt formuliert: Alle Menschen hängen miteinander zusammen und alles, was wir tun, hat eine Auswirkung auf das Ganze. Gerade die Menschwerdung Gottes sagt uns Christen, dass Gott uns Menschen liebt. Wer sein will wie Gott ist aufgerufen, die Menschen zu lieben!

Eine gesegnete Zeit wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Hans-Peter Premur