Pfarre / Fara

Gallizien/Galicija

Ein Fels - viele Steine - ein Altar / Nov oltar iz domačega apnenca

Altarweihe in Gallizien/Posvetitev oltarja

Die ersten, die den neuen gesalbten Altar berühren durften, waren die Kinder./Otroci so prvi občutili moč dotika novega oltarja. (© Foto: Klaus Jähnisch)
Die ersten, die den neuen gesalbten Altar berühren durften, waren die Kinder./Otroci so prvi občutili moč dotika novega oltarja. (© Foto: Klaus Jähnisch)

Ein unverwechselbarer, unverrückbarer, reduzierter und leer geräumter Altar für das Wesentliche und die Mitte in unserem Leben - Christus, das symbolisiert der neue Zelebrationsaltar in der Pfarrkirche in Gallizien. Das beeindruckende Fest der Altarweihe fand am Samstag, den 13. 9., statt.

Nach zweijähriger Planung wurde das Projekt "Kirchenrenovierung und Altarraumgestaltung" einen Tag nach dem Pfarrfest am 13. Juli begonnen und bis zum 13. September durchgeführt. Die Kirche wurde ausgemalt, die Heizung erneuert, der Altarraum vergrößert und mit dem Altar erhielten wir auch einen neuen Ambo.

In seinen Überlegungen zum Altar schreibt der Architekt DI Gerhard Kresitschnig, beim Altar handelt es "sich nicht um einen massiven Steinblock, sondern um viele kleine Steine, die in Summe ein Gesamtes bilden.

Im 1. Korintherbrief heißt es: „Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.“ (1Kor 12,12-13).

Symbolisch sind in diesem neuen Altar wir alle in unserer Vielfalt, mit unseren Talenten und mit unseren Sprachen in dieser neuen Mitte vertreten - kleine Steine, große Steine, Steine mit ruhiger Zeichnung, Steine mit lebendiger Zeichnung, aber auch Steine mit einem Bruch oder einer leichten Schramme."

Als der Altar vom Steinmetz aufgestellt war, haben einige Pfarrmitglieder am Donnerstag vor der Altarweihe mit Schleifpapier die Altarplatte geglättet und mit Hammer und Meisel die Salbungskreuze gekerbt - ein symbolischer Akt, der den Beteiligten sicherlich unvergessen bleiben wird. Auf der Priesterseite des Altares befindet sich das Reliquiengrab, in welches bei der Altarweihe eine Reliquie des heiligen Jakobus eingesetzt wurde. 

Wesentlich ist auch die Herkunft des Steines - es handelt sich um einen rd. 230 Mio. Jahre alten Findling aus dem heimischen Steinbruch. Dieser Fels ist ein Geschenk des Steinbruchbesitzers Robert Tscherteu aus Glantschach.

Gallizien zählte einst zu den führenden Mauerkalkproduzenten. Viele der Vorfahren verdienten sich mit diesem Material ihr Brot - somit sind symbolisch auch sie in diesem neuen Hauptaltar vertreten.

Der Ambo besteht aus 4 Kalksteinblöcken - aus dem gleichen Material wie der neue Zelebrationsaltar. An dieser Stelle wird das Wort Gottes verkündet. Symbolisch stellt diese schlichte Steinsäule die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes dar.    

Der Festgottesdienst mit seinen symbolischen Handlungen und den Texten war sehr beeindruckend und wird für die Anwesenden unvergesslich bleiben. Sehr rührend war auch der Moment, als der Bischof nach der Einbalsamierung des Altares die Kinder zu sich rief und diese als erste den Altar betasten und das Chrisamöl riechen durften.

In seiner Predigt sagte der Diözesanbischof, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, eine „Herde“ zusammenzuhalten. Entweder man macht um sie einen Zaun und engt sie ein, oder man baut einen Brunnen oder man stellt einen Tisch auf, um den sich die Herde zum Mahl trifft und sagte sinngemäß: "Das habt ihr getan. Ihr habt einen Altar aufgestellt, unverrückbar und fest, um den ihr euch versammeln werdet um gemeinsam die Liebe zu Gott und auch untereinander zum Ausdruck zu bringen."

Die Feier gestaltete der Kinder- und Jugendchor Amabilis unter der Leitung von Mira Blažej, der Kirchenchor konnte jedoch nicht singen, da die Organistin ein paar Tage vorher schwer erkrankte. Doch der kräftige Volksgesang zeigte, dass das Gottesvolk mit Freude mitfeierte und sich auch mit vielen Lektoren stark einbrachte.

Während der ganzen Bauphase wurde die hl. Messen im Pfarrstadl gefeiert und nach jeder Sonntagsmesse gab es auch einen Pfarrkaffe, der gerne angenommen wurde und schöne Gespräche und Begegnungen ermöglichte. Gedacht war der sonntägliche Pfarrkaffe als Ausdruck des Dankes, dass die Pfarrmitarbeiter bei der Haussammlung für die Renovierung der Kirche so gut aufgenommen wurden. Deshalb sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die vielen Kuchen, Reinlinge, Brötchen und alle anderen Gaben für die Agapen ausgesprochen.

Nach der Festmesse gab es für alle Kirchenbesucher eine kleine Erinnerung an dieses schöne Fest – einige PGR-Frauen haben aus Lebkuchen Kirchen und Jakobsmuscheln gebacken, die beim Ausgang verteilt wurden. Vor der Kirche gab es danach noch eine Agape mit herrlichen Reinlingen, Wein und Wasser. Leider konnten die Anwesenden aber nicht lange verweilen, da der Regen diesmal nicht den sprichwörtlichen Segen von oben brachte.

Dass die Pfarre dieses schöne Fest feiern konnte, sei an erster Stelle dem Pfarrprovisor GR Mag. Slavko Thaler gedankt, der das Projekt leitete, für alle Mitarbeiter und Helfer immer ein offenes Ohr hatte, vor allem aber sehr viel Zeit investierte und so manchen Ärger ertragen musste, was die PGR Obfrau Brigitte Mochorko bei ihren Dankesworten auch aussprach.

Herzlichen Dank aber auch an alle beteiligten Firmen, besonders den freiwilligen Helfern, den großzügigen Spendern und dem PGR, der auch viel Freizeit dafür geopfert hatte, dass die Pfarre nun eine schöne Kirche hat.

Čudovit praznik posvetitve novega oltarja in blagoslovitve obnovljene cerkve v soboto, 13. septembra, je bil za vse navzoče mogoč le, ker je toliko "bistrih glav razmišljalo in nešteto pridnih rok delalo", je v pozdravnih besedah dejal provizor Slavko Thaler. Vsem darovalcem, podjetjem, župnijskim svetnikom in zavzetim pomočnikom prisrčna hvala za vse!