Pfarre / Fara

Neuhaus/Suha

Bittprozessionen • Prošnje procesije

Neuhauser halten noch auf die Tradition von Bittprozessionen

Kreuzträger - Nosilci križa (© Foto: Gertraud Maurel)
Kreuzträger - Nosilci križa (© Foto: Gertraud Maurel)

Der Frühling ist die Jahreszeit der Aussaat auf den Feldern und Gärten, der Bereitung des Obst- und Weinanbaus sowie der Pflegearbeit in den Wäldern. Schon von alters her sind damit in der Liturgie der Kirche die sogenannten Bittprozessionen verbunden, wo für die gute Ernte und für ein gedeihliches Wetter gebetet wurde. In Flurumgängen in den Wochentagen vor und nach dem Fest Christi Himmelfahrt, wird ausgehend von einem Wegkreuz oder Bildstock in Prozessionen ein Kreuz vorangetragen, um betend zur Kirche zu ziehen, um dort die Hl. Messe in den Anliegen der Prozession zu feiern. Mit diesen Bittprozessionen ist auch der Glaube der Menschen verknüpft, dass Unheil die Folge menschlicher Schuld sei, deshalb wurden diese Prozessionen als Zeichen von Buße verstanden, um bei Gott und allen Heiligen um ihre Unterstützung anzuflehen und zu bitten.

Die politische Gemeinde Neuhaus hat in ihrem Gemeindewappen einen goldenen Pflug als Zeichen einer gelebten Landwirtschaft abgebildet, deshalb kommt es nicht von ungefähr, dass in den beiden Pfarren der Gemeinde, in Neuhaus und in Schwabegg, diese schöne Tradition, die einen agrarischen Ursprung hat, hochgehalten wird und durch Aktualisierungen der Gebetsanliegen immer wieder „neue Anhänger“ findet. So heißt es im Messbuch der katholischen Kirche: „An den Bitt- und Quatembertagen betet die Kirche für mannigfache menschliche Anliegen, besonders für die Früchte der Erde und für das menschliche Schaffen. Neben ´Bewahrung der Schöpfung´ können auch Arbeit für alle, Frieden, Brot für die Welt und Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben Motive sein, die in die Bittprozessionen einfließen.“

So findet in der Pfarre Schwabegg am Montag der Bittwoche vor Christi Himmelfahrt die Bittprozession vom Preglhofkreuz zur Filialkirche St. Georgen- Sv. Jurij, am Dienstag vom Taferl zur Filialkirche Heiligenstadt- Sveto mesto und am Mittwoch vom Kanauf-Kreuz zur Filialkirche St. Luzia in Aich- Dob, statt.

In der Pfarre Neuhaus fand die Bittprozession am Hochfest „Christi Himmelfahrt“, am 25. Mai 2017, statt, die vom sogenannten Russkreuz in die Pfarrkirche führte. Das Russkreuz ist ein breiter Giebelbildstock, in dessen großen Nische sich ein Bildnis des Heiligen Christophorus befindet, der das Jesuskind auf seinen Schultern über einen Fluss trägt. Er gilt als Schutzpatron der Verkehrsteilnehmer und der Fährsleute. So befindet sich das Russkreuz an der Landesstraße und in der Nähe der Drau, wo in früheren Zeiten auch eine „Überfuhr“, eine Fähre, die Menschen über die Drau gebracht hat, eingerichtet war.

Die Gläubigen trafen sich eine halbe Stunde vor der Hl. Messe an diesem Kreuz ein. Dies ist auch die Bittprozession der Bacher nach Neuhaus, deshalb wurde die Prozession auch vom Kreuzträger der Filialkirche Bach, Kirchenkämmerer und Messner Herrn Friedrich Barth angeführt. Dazu gesellte sich auch gleich der Kreuzträger der Pfarrkirche Neuhaus, Herr Pfarrgemeinderatsobmann Gottfried Borstner, zusammen mit der braven Ministrantenschar. Pfarrvorsteher Mag. Michael Golavčnik betete während des Weges die Allerheiligenlitanei und die pilgernde Schar wurde vom festlichen Geläute der Pfarrkirche empfangen.

Am Samstag darauf erfolgte der Gegenbesuch der Neuhauser in Bach, wo die Bittprozession vom Keuschlerkreuz in die Filialkirche Bach abgehalten wurde.  

Man kann nur hoffen, dass an diesen Tagen genug gebetet wurde, damit Hagel, Dürre und andere Naturkatastrophen von uns abgewendet werden, sowie die allgemeinen und persönlichen Anliegen der Pilger gnädige Erhörung finden. Auf alle Fälle danken wir für die erfahrene Gebets- und Weggemeinschaft, die zu allen Zeiten stets notwendig ist.

Prošnje procesije
BOGA PROSITI ZA BLAGOSLOV
Suški farani držijo na prošnje procesije 

Prošnje procesije ali križevo je običaj, ki je v naši fari še živ in je od zdavnaj lepa navada, česar v drugih krajih ne poznajo. Moja mama, ki je iz bljižnih Libelič onkraj meje, jih od tam ne pozna!

“Prej so pavri prosili za kruh”, mi je rekel oče, in tudi danes z litanijami kličemo vse svetnice in svetnike, naj izprosijo pri Bogu, da nam pošlje lepo vreme in s tem dobro letino.

Da je naš novi župnik tudi pastir, ki ima vonj po svojih ovcah, kakor je rekel papež Frančišek v neki pridigi o duhovnikih, smo tudi priča ob prošnjih procesijah, ki so se vrstile okoli praznika Gospodovega vnebohoda. Farni predstojnik mag. Michael Golavčnik je v teh dneh kar petkrat vodil molitev ob teh procesijah, zakar se njemu in vsem zahvaljujemo, ki so se udeležili kot vestni molivci in molivke pri teh starodavnih in pristnih manifestacijah vere. Naj ta molitev rodi obilo sadov zemlje, kakor tudi sreče in ljubezni, ki so sad vstalega in v nebo povzdignjenega Kristusa ter sv. Duha, tolažnika cerkve.
 

Sofie und Ferdinand Pollanz, Mag. Maria Mrčela
(Redaktion und Fotos: Mag. Michael Golavčnik, Gertraud Maurel BEd)