Organisation

Plattform „Verwaiste Eltern“

Wenn ein Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin um ein Kind trauert

Der Tod des eigenen Kindes ist das Schlimmste, was Eltern je erleben können. Das ganze Weltbild gerät ins Schwanken und nichts ist mehr so, wie es einmal war.

Trauer erfasst den ganzen Menschen, körperlich, emotional, spirituell, seelisch und auf psychologischer Ebene. Es ist ein komplexer Prozess, der durch unsere Erfahrungen, die Einstellung zum Glauben, die körperliche Verfassung, das Umfeld und die Umstände, die zum Tod führten beeinflussen.

Niemand kann den Tod ungeschehen machen, aber ein verständnisvoller, umsichtiger Vorgesetzter oder Arbeitgeber kann wesentlich dazu beitragen, dass sich der betroffene Mitarbeiter / die betroffene Mitarbeiterin angenommen und verstanden fühlt. Das sind wesentliche Voraussetzungen, dass sich der/die MitarbeiterIn in einen geordneten Alltag zurück findet und seine Aufgaben allmählich wieder wahr nehmen kann.

Trauer ist kein Zeichen der Schwäche und trauernde Menschen fühlen sich oft isoliert und einer sprachlosen Umwelt gegenüber. KollegInnen haben oft das Gefühl der Hilflosigkeit und Überforderung in der Situation, was sich oft in Abwehr und Gefühlen von „genervt“ äußern kann. Besonders dann, wenn man das Gefühl hat, dass die Trauer schon zu lange an dauert. Es gibt keine Zeiteinschränkung des Trauerprozesses und das sich hineinstürzen in die Arbeit oder vermehrte Arbeitsaufgaben durch KollegInnen und Vorgesetzte verschärft eher die fundamentale seelische Erschütterung, die man durch den Verlust eines Kindes erleidet. Durch emotionalen Stress verringert sich die Produktivität.

Wie können Sie helfen:

□ Ihre Anteilnahme kann für den betroffenen Mitarbeiter/betroffene Mitarbeiterin von großer Bedeutung sein. Wer sich angenommen und verstanden fühlt, ist eher Bereit und in der Lage, auch unter schwersten Bedingungen Leistung zu erbringen.

□ Wenn es möglich ist, seien Sie flexibel hinsichtlich der Arbeitsregelung (Arbeitszeiten etc.)

□ Vermeiden Sie, dem betroffenen Mitarbeiter, der betroffenen Mitarbeiterin neue Aufgaben und Verantwortung zuzuteilen.

□ Besprechen Sie mit dem Mitarbeiter, der Mitarbeiterin, ob es gut wäre, eine Entlastung der Arbeitsaufgaben für eine Zeit an zu denken.

Treffen Sie solche Entscheidungen nicht alleine, sondern besprechen Sie diese mit Ihrem/Ihrer MitarbeiterIn.