Organisation

Referat für Schöpfungsverantwortung

„Viver bem“ - Gutes Leben für alle

Rio Negro-Klimaschutzdelegation in Kärnten & 10 Jahre Beitritt der Diözese Gurk-Klagenfurt zum Klimabündnis

Rio Negro-Klimaschutzdelegation aus Amazonien in Kärnten empfangen
Maximiliano C. Menezes - „Max Tukano“ - und Carla Dias informierten am 12.10.2016 auf Einladung von LR Rolf Holub und dem Klimabündnis über das Leben und die Kultur der indigenen Völker am Rio Negro. Die indigene Wald-Landwirtschaft wurde vor einigen Jahren zum brasilianischen Kulturerbe erklärt.1
 

10 Jahre Beitritt der Diözese Gurk-Klagenfurt zum Klimabündnis
Gleichzeitig feiert die Diözese Gurk - Klagenfurt heuer ihre zehnjährige Mitgliedschaft beim Klimabündnis, wofür sich Moderator Mag. Ernst Sandriesser, Leiter des Referates für Schöpfungsverantwortung bei Mag. Christian Salmhofer, Klimabündnis Kärnten, für die gute Zusammenarbeit bei unzähligen Projekten und Veranstaltungen bedankte. Die nächsten Veranstaltungen gemeinsam mit dem Klimabündnis Kärnten finden bei der Bildungsschwerpunktwoche "Nachhaltig leben" von 07. - 19.11.2016 statt.

 

Der Amazonas-Delegation, die 23 indigene Völker repräsentier gehören der Koordinator des Dachverbands der Indigenen Organisation des brasilianischen Amazonasgebietes (COIAB) vom Volk der Tukanok, Maximiliano Correa Menezes und Biologin und Anthropologin, Carla de Jesus Dias, an. Der Austausch soll dem gegenseitigen Kennen- und Verstehenlernen dienen, um unser gemeinsames Haus – die Erde – zu erhalten!

Maximiliano Correa Menezes ist Lehrer, verheiratet, hat 8 Kinder und 3 Enkelkinder. Er ist seit 20 Jahren in der Bewegung der Indigenen aktiv und derzeit Koordinator des  Dachverbands der Indigenen Organisation des brasilianischen Amazonasgebietes (COIAB). Davor war Maximiliano Vizepräsident der FOIRN und besuchte in dieser Rolle 2012 Gemeinden in Österreich.
Carla de Jesus DIAS arbeitet seit 2005 für das Brasilienweit tätige Institut für Umwelt und Soziales (ISA). Sie hat in Zusammenarbeit mit der FOIRN indigene Gemeinschaften am Unteren und Mittleren Rio Negro über 4 Jahre begleitet und ist aktuell in die strategische Planung und Umsetzung verschiedener Projekte involviert. Sie ist Mutter von einem 3-jährigen Mädchen und lebt in São Paulo.

Seit 1993 unterstützen die Gemeinden und Bundesländer im Klimabündnis Österreich die FOIRN, den Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro in Brasilien. Die langfristige Zusammenarbeit mit ausgewählten Regionen im Amazonasgebiet ist einzigartig in Europa. Im Vordergrund steht die Bewusstseinsbildung in Österreich. Ein klimagerechter Lebensstil senkt nicht nur die Treibhausgas-Emissionen in Europa, sondern verringert auch den Druck auf die Regenwälder.  Die größten Erfolge der Klimabündnis-Partnerschaft:
•    Schutz von 122.000 km² Regenwald in Amazonien
•    die FOIRN erhielt in zwei Stufen – 1998 und 2012 – von der brasilianischen Regierung die Landrechte für ein Gebiet, das eineinhalb Mal so groß wie   Österreich ist.

Seit Beginn wird die Partnerschaft von HORIZONT3000, der Österreichischen Organisation für Entwicklungszusammenarbeit mitgetragen, begleitet und abgewickelt. Die indigenen Völker des Amazonas haben in Tausenden von Jahren des Zusammenlebens mit dem komplexen und zugleich sehr labilen Ökosystem Regenwald eine ganzheitliche Kosmovision entwickelt, die ihre gesellschaftlichen Beziehungen mit der Natur bestimmt. Am Rio Negro gelang es ihnen trotz karger Böden und knapper Fisch- und Wildbestände mittels sozialer und kultureller Regeln die natürlichen Ressourcen zu erhalten und die Biodiversität zu steigern. Darin besteht ein gravierender Unterschied zu konsum- und gewinnorientierten Gesellschaften, die auf Kosten der Natur leben.

Für sie besteht die dringende Herausforderung, ihre sozialen und ökonomischen Systeme im Sinne einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit neu zu organisieren. In diesem Prozess kann der Vergleich mit indigenen Kulturen neue Perspektiven eröffnen und Möglichkeiten aufzeigen, wie die Neugestaltung unserer Beziehungen zur Natur zu einem „Guten Leben für alle“ gelingen kann.