Organisation

Orden in der Diözese Gurk

Die Quelle der Freude in sich spüren

Zum Jahr der Orden: Sr. Marcella Fellinger CPS

Das Jahr 2015 hat Papst Franziskus als „Jahr der Orden“ ausgerufen. Daher stellen wir in loser Folge immer wieder Ordensfrauen und Ordensmänner in unserer Diözese sowie ihre Wirkungsstätten vor. von Ingeborg Jakl

Sr. Marcella Fellinger CPS, Kloster Wernberg (© Foto: Pressestelle)
Sr. Marcella Fellinger CPS, Kloster Wernberg (© Foto: Pressestelle)

Als Klosterschwester zu tanzen, scheint auf den ersten Blick eine gewagte Kombination. Aber nicht, wenn man mit Sr. Marcella Fellinger CPS von den Missionsschwestern vom Kostbaren Blut in Wernberg ins Gespräch kommt. Für sie ist tanzen nämlich beten mit den Füßen. Und da sind wir schon beim zweiten Blick. Denn laut Sr. Marcella hat tanzen auch etwas damit zu tun, sich Zeit zu schenken. Aber auch, um innezuhalten, um neue Kraft zu schöpfen, erklärt sie. Dann könne jeder die Quelle der Freude in sich spüren und somit Gott einmal ganz anders erleben. Eine Erfahrung, die viele ihrer Tanzgruppenteilnehmer nur zu gerne gemacht haben.
Als Sr. Marcella vor über 30 Jahren bei der Caritas die Altenarbeit, wie das damals noch hieß, übernahm, „habe ich mir überlegt, wie ich Menschen, die älter werden, erreiche“. Ihr war schnell klar, es musste etwas sein, das nicht nur für die Gesundheit förderlich war, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Der Seniorentanz war geboren! Schnell waren Gruppen in Klagenfurt und Villach gegründet. Heute, nach 30 Jahren, heißt das „Tanzen in der Lebensmitte“, aber die Schrittfolgen und Kreistänze sind die gleichen geblieben. „Wer regelmäßig tanzt, fördert das Gedächtnis, die Konzentration, und abstrakte Schrittfolgen und Bewegungsmuster werden in das Körpergefühl und das Körpergedächtnis übergeführt“, erklärt sie. Daneben hat sie viele Jahre in den Pfarrgemeinden in Kursen Menschen begleitet, die Angehörige pflegen oder sie verloren haben. Dazu zählte auch die Hospizbegleitung. Sie hat Freud und Leid erlebt, oft mitgetragen, getröstet und stets versucht, Menschen behutsam dort abzuholen, wo sie gerade stehen, um mit ihnen gemeinsam ein Stück des Weges zu gehen. „Das war und ist meine Berufung, mein Weg, den ich gewählt habe.“ Stets getragen von der Gewissheit, „dass ich mich auf Gott verlassen kann, dass er meinen Weg mitgeht“.