Pfarre

Villach-St. Nikolai

Kräutersegnung in der Filialkirche Wollanig

zu Mariä Himmelfahrt am 15. August 2016

 (© Foto: Georg Brandstätter ea)
(© Foto: Georg Brandstätter ea)

Zur Kräutersegnung in Wollanig am Maria Himmelfahrtstag am 15. August sind wieder viele Menschen gekommen, um einen Kräuterbuschen nach der Segnung zu bekommen. Zuvor haben eifrige Frauen, die sogenannten „Kräuterpatinnen“ die Kräuter gesammelt, sortiert und gebunden. Der geweihte Kräuterbuschen wird dann zu Hause in Küche, Stall oder Dachboden angebracht, und schützt so vor Krankheit und Unheil bei Mensch und Tier.

Das Sammeln der Kräuter setzt schon eine gewisse Erfahrung voraus; immer weniger Menschen kennen diese Kräuter, zumal sie durch Verbauung und Verstädterung weniger werden. Die Kräuter werden über die Zeit gesammelt, man beginnt damit oft schon um die Sonnenwende, wenn die Johanneskräuter reif sind. Die Kräutersegnung gibt es seit dem 5. Jahrhundert. Sie zählt zu den Sakramentalien, also ähnlich einem Sakrament. In diesem Fall die heilende Wirkung der Kräuter. Also wird dadurch auf das Sakrament der Heilung der Beichte und der Krankensalbung hingewiesen.

Die Zusammensetzung des Kräuterbuschens variiert regional, es können auch Getreide und Rosen darin sein, und auch die Anzahl der Kräuter ist unterschiedlich. Die Rose bezieht sich auf Maria, die auch Rose ohne Dorne genannt wird.

Typische Kräuter für den Kräuterbuschen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – sind: Arnika, Johanniskraut, Kamille, Königskerze, Salbei, Spitzwegerich, Wermut, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, Baldrian, Eisenkraut, Alant, Wegwarte, Liebstöckel, Frauenmantel, Pfefferminze, Thymian …

P. Norbert Pleschberger