Organisation

Katholischer Familienverband Kärnten

Nullrunden für Familien!

Politisch stehen Familien auf dünnem Eis (© Foto: Privat)
Politisch stehen Familien auf dünnem Eis (© Foto: Privat)

Die Gewerkschaft habe Widerstand angekündigt, so war in den letzten Wochen oft zu hören. Mit Erfolg. Aber wer spricht von den Familien?

Die Gewerkschaft habe Widerstand angekündigt, so war in den letzten Wochen oft zu hören.
Mit Erfolg. 3,33 % mehr für die Beamten, 2,6 für die Angestellten im Einzelhandel, Pensionserhöhung 2,2%. Alles schön und gut. Das Schweigen über eine nicht unwesentliche Gruppe der Gesellschaft ist allerdings schon auffallend laut. Wer spricht von den Familien? Sie sind kein Thema. Nicht vor der Wahl und auch nicht in den Koalitionsverhandlungen. Oder haben wir etwas überhört?

Vielleicht hört man so wenig, weil schon vor drei Jahren ausverhandelt wurde, dass auch die Familienbeihilfe 2018 erhöht wird. Um genau zu sein um 1,9%. Sie wurde auch im Vorjahr um 1,9 % erhöht und davor gar einmal um 4%. Es wurde uns als Zuckerl verkauft. Also brauchen wir über die Familien nicht reden? Ist damit den Familien Genüge getan?

Verschwiegen wird gern, dass dies die ersten Erhöhungen seit 13 Jahren (!) sind. Der vorherige Verlust ist bisher alles andere als ausgeglichen. Und auch jetzt ist mit 1,9% die Inflation nicht abgegolten. Auch gibt es keine Sicherheit, dass es künftig zu einer regelmäßigen selbstverständlichen Wertanpassung kommen wird. Das Kinderbetreuungsgeld wurde in 15 Jahren überhaupt noch nie wertangepasst! Der Verlust beträgt inzwischen über 4000 Euro.
Was würde geschehen, wenn die Bezüge der Beamten, der Pensionisten, einfach aller Arbeiter und Angestellten 13 Jahre lang  nicht angepasst würden? Streik ohne Ende wäre wohl die Antwort.
Ein Mittel, das Familien nicht zur Verfügung steht. Denn Kinder brauchen die tägliche Fürsorge. Wobei: vielleicht ist es auch eine Art Streik, wenn Familien sich ihren eigentlichen Kinderwunsch nicht mehr erfüllen?

Wie sozial eine Gesellschaft ist, zeigt sich am Umgang mit den Schutzbedürftigen, mit denen, die zu sehr eingespannt sind, als dass sie für ihre Rechte kämpfen könnten. Sie sind eingespannt, unser Humanvermögen zu bekommen, zu lieben und zu versorgen und werden dabei wirtschaftlich ausgenützt und in die Ecke gedrängt.
Familien brauchen den Schutz und das Engagement einer starken Lobby, die um ihre Bedeutung für die Gesellschaft weiß.
Ob die große Wende das im Blick hat?



Dieser Beitrag wurde in der Kleinen Zeitung am 5. Dezember 2017 veröffentlicht.