Organisation

Katholische Jungschar

Workshop “Deine-meine-unsere Welt”

Kinder reflektieren ihr Weltbild

Klares Feedback: wir haben viel gelernt! (© Foto: Dreikönigsaktion)
Klares Feedback: wir haben viel gelernt! (© Foto: Dreikönigsaktion)

In den vergangenen Monaten begaben sich Schülerinnen und Schüler beim Workshop „Deine – meine – unsere Welt“ auf die Reise zu verschiedenen Lebensrealitäten von Kindern. Mitgemacht haben Kinder im Alter zwischen 9 und 12 Jahren aus Volksschulen, Mittelschulen und Gymnasien in Hermagor, Wölfnitz, Feistritz/Gail, Latschach, Liebenfels und Villach.

Anhand der mitgebrachten Bildgeschichten von Kindern aus fernen Ländern und eigenen, im Rahmen des Workshops gestalteten Zeichnungen der Schüler/innen wurden von den Kindern viele Gemeinsamkeiten entdeckt: so träumen Jungs überall auf der Welt davon, einmal Fußballprofi zu werden! In manchen Punkten sind die Alltagswelten von Kindern jedoch auch sehr verschieden, wie die Schüler/innen feststellten: für die Familie kochen, neben der Schule arbeiten, die jüngeren Geschwister selbständig beaufsichtigen – für Kinder des globalen Südens oft eine Selbstverständlichkeit, bei uns jedoch kaum alltäglich. Unterschiede beim Blick auf die Familien, die eigenen Träume oder den Alltag gab es aber genauso bei Kindern in der eigenen Klasse – es kommt also gar nicht so sehr auf die räumliche Entfernung an, ob man ähnlich „tickt“ oder aber ganz unterschiedliche Träume und Ziele hat. Wenn es aber darum geht, seine Träume und Ziele verwirklichen zu können, bekommen unterschiedliche Lebenschancen und Startbedingungen von Kindern plötzlich große Bedeutung …


Workshop in der Volksschule Latschach
 

Hier gibt es, stellvertretend für die bisherigen Besuche, eine Nachschau zum Workshop in der Volksschule Latschach. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle an Frau Religionslehrerin Antonia Ressmann und Frau Direktorin Karin Frank für den freundlichen Empfang und die Zustimmung zum Fotografieren und Veröffentlichen des Bildmaterials auf unserer Homepage!

Der Workshop-Start mit den beiden Schulklassen war ausgesprochen actionreich. Die Schüler/innen bildeten einen großen Sesselkreis und die Workshop-Leiterinnen, Manuela Rader und Stefanie-Stathopoulos-Dohr, stellten Fragen, die von den Kids mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet wurden. Bei Antwort „Ja“ rückte jede/r einen Platz nach rechts, entweder auf einen leeren Sitz oder auf den Schoß des Nachbar-Kindes. Bei „Nein“ ging es in die entgegengesetzte Richtung. Schon nach einigen Runden gab es erste Menschentürme und es wurde viel gelacht – und gleichzeitig lernte man seine Mitschüler/innen näher kennen.

Nach diesem Einstieg machten sich die Kinder auf die Reise zu verschiedenen Lebensrealitäten auf unserem Planeten. Sie malten und/oder schrieben auf Plakate, was für sie Familie bedeutet, wie ihr eigener Alltag aussieht und was sie sich von ihrer Zukunft wünschen. Solche Plakate gab es auch von Kindern aus anderen Orten der Welt. Die einzelnen Lebenswelten wurden einander vorgestellt. Ähnlichkeiten und Unterschiede, manchmal zwischen Mitschüler/innen, manchmal zwischen Kindern hier und in anderen Ländern der Welt, wurden sichtbar.

Im zweiten Teil des Workshops konnten die Schüler/innen in zwei zufällig zusammen gewürfelten Teams ihre eigene Wunschwelt erdenken und „erbauen“. Eine Gruppe hatte dafür eine Kiste voll Naturmaterialien zur Verfügung, z.B. Bauklötze, Tannenzapfen, Holzkegel etc., die zweite Gruppe arbeitete mit einer Box, vollgefüllt mit „modernem“ Spielzeug, wie es wohl in den meisten Kinderzimmern bei uns zu finden ist – Playmobilfiguren, Spielzeugautos, Spielzeughandys, Barbies ...

Diese Workshop-Einheit führte bei den Kindern zu sehr erstaunlichen Selbsterfahrungen! Die Schüler/innen aus der Gruppe „Naturmaterialien“ hatten nach eigenen Aussagen sehr viel Spaß und waren phantasievoll und spürbar gemeinsam/als Team unterwegs. Dennoch merkten sie im Nachhinein an, dass sie "nur mit wertlosen“ Materialien bauen konnten. Es gab also sehr unterschiedliche Wahrnehmungen zum eben Erlebten in dieser Gruppe - eigentlich war es sehr lustig, andererseits war "was nichts kostet nichts wert". Das zweite Team, das für die Konstruktion seiner Wunschwelt eine Kiste voll mit modernen Spielsachen zur Verfügung hatte, war deutlich chaotischer unterwegs. Zuerst wurden die „coolsten“ Spielsachen gesichtet und untereinander - mehr oder weniger fair - aufgeteilt, das gemeinsame Ziel wurde aus den Augen verloren, manche blieben stille Beobachter am Rande des Geschehens. Erst nach einiger Zeit wurde begonnen, gemeinsam an einer Welt zu bauen. Manche aus der Gruppe meinten sogar, sie hätten selbst lieber ins andere Team gewechselt …  

Am Ende des Workshops wurde das Feedback der Kinder eingeholt: hatten sie viel über unterschiedliche Lebenswelten gelernt? Hieß die Antwort "Ja", dann wurde einer der eigenen Hausschuhe in die Mitte des Klassenzimmers gelegt, bei "Nein" sollte der Patschen weit außerhalb positioniert werden. Das Feedback der Kids war erfreulich und eindeutig, wie das Foto zum Beitrag zeigt!

 

„Meine – deine – unsere Welt“ - Fakten:

Inhalt des Workshops

  • Mit den Schülerinnen und Schülern machen wir uns auf die Suche nach einer Welt in der Platz für alle ist.
  • Die Mädchen und Buben erkennen, dass das Tun jeder/s Einzelnen Auswirkungen auf sich selbst und andere Menschen hat. 
  • Mit dem Wissen über mich und meine eigene Welt begebe ich mich auf eine Reise zu anderen Lebensrealitäten.
  • Ein wertfreier Austausch über die verschiedenen Weltsichten der Kinder wird in einem geschützten Rahmen möglich.
  • Gestärkt durch die Auseinandersetzung mit sich selbst und die erlebte Vielfalt in der Klassengemeinschaft ergeben sich neue Möglichkeiten des Miteinanders.

Ablauf

  • Für Schüler/innen der 4., 5. und 6. Schulstufe (4. Klasse Volksschule, 1./2. Klasse Unterstufe).
  • 2 Schulstunden ohne Pause.
  • Maximal 30 Kinder.
  • Die Anwesenheit der Lehrer/innen ist notwendig.
  • Es fallen keine Kosten für die Schule an.
  • Aufbauworkshop zur Vertiefung des Themas ist möglich.

Vorbereitungen für die Lehrerin/den Lehrer

  • Ein Raum mit einer Freifläche, in der sich die teilnehmende Kinderzahl gut frei bewegen kann: es gibt Stationen-Betrieb, Spiele sowie die Reflexion in der Großgruppe.
  • Dieser Raum muss eine halbe Stunde vor Workshop-Beginn zugänglich sein.

Anmeldung und weitere Infos

Bei der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar:  (0463) 5877-2481, (0676) 8772-2481 oder ka.kjs-dka@kath-kirche-kaernten.at.