Organisation

Katholische Jungschar

Schule fürs Leben und ein faires Miteinander

1F vom Gymnasium Perau in Villach ist "Partnerin unter gutem Stern"

Dreibeiniges Fußball - Teamarbeit zählt (© Foto: Dreikönigsaktion der Kath. Jungschar)
Dreibeiniges Fußball - Teamarbeit zählt (© Foto: Dreikönigsaktion der Kath. Jungschar)

Vor einigen Wochen besuchte die Dreikönigsaktion die Schüler/innen der 1F vom Perau-Gymnasium in Villach, auf Einladung von Frau Prof. Christa Pöcher-Pein, mit dem Workshop "Deine-meine-unsere Welt". Bei diesem Workshop stehen der Lebensalltag, aber auch die Träume von Kindern im Mittelpunkt - einerseits die Lebenswelt der Schüler/innen vor Ort sowie jene von Kindern, die in einem Land in Afrika, Asien oder Lateinamerika unter meist schwierigeren Bedingungen aufwachsen. Nach dem Austausch war für die "Lebensraum Schule"-Klasse rasch klar: wir möchten etwas tun, wollen uns für jene engagieren, die weniger gute Startchancen ins Leben haben als wir in Kärnten. Ein weiterer Workshop-Termin wurde vereinbart, verbunden mit der Idee, ein Projekt der Dreikönigsaktion im Rahmen von "Partner/in unter gutem Stern (PUGS)" zu unterstützen.

Das Wiedersehen fand am 20. Juni statt. Passend zur gerade stattfindenden Fußball-EM stand das Thema "Faires Spielen" im Mittelpunkt der ersten Workshop-Halbzeit. Das Fußballspielen wurde aufgrund des Wetters kurzerhand ins Klassenzimmer verlegt und machte auch dort großen Spaß. Die Regeln waren schnell erklärt: je zwei Spieler/innen wurden mit je einem Bein aneinander fest gebunden, sodaß sie zu zweit nur mehr drei Beine zum Fortbewegen hatten. Das Ziel war es, als Team gemeinsam möglichst viele Tore zu schießen. Auf spielerische Art wurde den Kindern bewusst, dass es schwieriger ist, sich flink zum Ball hin zu bewegen, wenn man an jemanden festgebunden ist. Diese "Erschwernis" spüren Kinder in anderen Teilen der Welt, wenn sie ins Leben starten und z.B. keine gute Bildung, Gesundheitsversorgung erhalten. Bemerkt wurde von den Kindern auch, dass man bei dieser Spielart auf den anderen Rücksicht nehmen muss, damit man zu zweit nicht zu Sturz kommt. Unser eigenes Verhalten oder was wir konsumieren wirkt sich auch auf andere - positiv oder auch negativ - aus, nur wir merken es nicht immer so unmittelbar, wie beim fairen Fußballspielen. Der Ball war natürlich einer aus dem Weltladen, also der Marke "Fair Trade". Dies trifft auf viele Fußbälle im Handel leider noch immer nicht zu. Ein weiteres Thema zum Nachdenken und zum Gedankenaustausch war gefunden ... Spaß hatten die Kinder dann beim Anfertigen eigener "Fetzenlaberl", das sind Fußbälle, gefertigt auch Altpapier/Stoff, einem Plastiksackerl und Spagat - die Alternative für Kinder, die sich keinen Fußball leisten können.

Bald ging es in die zweite Halbzeit. Nach dem "Platzwechsel" wurde nicht mehr fair Fußball gespielt sondern es wurde "fair-kostet". Mit verbundenen Augen wurden die Schüler/innen von ihren Kolleg/innen gefüttert - z.B. mit fairer Schokolade oder getrockneten Mangos aus dem Weltladen oder mit "Früchten der Saison". Danach wurde erforscht, aus welchen Teilen der Erde diese Produkte eigentlich stammen. Wie? Ganz einfach, auf der Homepage von "Fair Trade" wurde der Fairtrade-Code, der auf den Produktverpackungen ersichtlich ist, gegoogelt. Gemeinsam machten wir uns schlau und erfuhren, dass die Mangos nicht einfach aus "Afrika" sondern aus einer Fair-Trade-Kooperative im Land Burkina Faso stammen. Gedanken wurden auch darüber ausgetauscht, warum die Mangos getrocknet verkauft werden: die Früchte verderben leicht, getrocknet sind sie lange haltbar und können viel klimaschonender transportiert werden. Woher kamen die verkosteten Schwarzbeeren? Ahhh, aus Portugal - obwohl sie jetzt auch in unseren Wäldern wachsen und kostenlos geerntet werden können. Soweit also regional & saisonal ;-)

Schließlich wurde "gekocht" - oder eigentlich mehr gerührt und geknetet. Haferflocken, Nüsse, Kokosmilch etc. wurden vermischt und zu "Energiebällen" verarbeitet. Diese können von den Schüler/innen verkauft und ein selbst gewähltes Projekt von "Partner/in unter gutem Stern" unterstützt werden.

Vielen Dank den Professor/innen der 1F, Prof. Mario Moser und Prof. Christa Pöcher-Pein, für die Einladung zum Workshop und für die großartige Zusammenarbeit vor Ort!