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Katholische Jungschar

Nosso Jogo - Unser Spiel

Wenn das Sternsingen Pause macht - Anpfiff für Kinderrechte

https://youtu.be/1u2IWaRHSzE

Groß war der Jubel, als 2007 bekannt wurde, dass die Fußball-WM in Brasilien stattfinden würde. Brasilien gilt als „Land des Fußballs“ schlechthin. Fußball ist Nationalsport und wichtiger Teil der nationalen Identität. Der anfänglichen Euphorie ist mittlerweile aber stark gedämpft. Die gigantischen öffentlichen Investitionen in neue Stadien und städtische Infrastruktur haben alle früheren Fußball-WMs bei weitem übertroffen und gewaltige Löcher in Brasiliens Haushalt gerissen. Dazu kamen Korruptionsskandale, Privatisierung öffentlicher Räume und Güter, Zwangsabsiedlungen von ganzen Siedlungen und missliebige Zugeständnisse an den Welt-Fußballverband FIFA und dessen Sponsoren. Straßenverkäufer/innen und lokale Geschäftsleute werden etwa vom Geschäft mit der WM ausgeschlossen. Um die Sicherheit von Teams und Tourist/innen sicherzustellen, wurden viele Favelas „befriedet“. Doch die massiven Polizeieinsätze bringen für die Bewohner/innen nicht nur Gutes und verlagern Probleme oft bloß…

In den zwölf Austragungsstädten der FIFA-WM haben sich Basiskomitees (comitês populares) gebildet. Es sind dies zivilgesellschaftliche Plattformen, in denen sozialen Bewegungen, Betroffenen von Baumaßnahmen, Wissenschafter/innen, Sportler/innen, Fan-Klubs usw., die Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der Fußball-WM dokumentieren und Bürgerbeteiligung einfordern. Auch Partnerorganisationen der Dreikönigsaktion sind dort aktiv.

Mehr Hintergrundinfo und Materialien für Gruppenstunden unter http://www.dka.at/index.php?id=1953#ad-image-1

Anpfiff für Kinderrechte!

Gemeinsam mit Partnerorganisationen in Brasilien und Europa sagen wir: Die Austragung von Sport-Großereigenissen darf keine Kinderrechte verletzten.

Darum fordern wir gemeinsam mit Partner/innen in Brasilien:

  • Sofortiger Stopp von „Säuberungsaktionen“ in Favelas und im Umfeld von Stadien.
  • Sofortiger Stopp von Zwangsumsiedlungen für städtebauliche Großprojekte, die ohne ernsthafte Einbindung der betroffenen Bevölkerung vorangetrieben werden.
  • Einsetzung von Kinderrechtsbeauftragten bei FIFA und Internationalen Olympischen Komitee (IOC). Erarbeitung und Umsetzung von Kinderschutzstandards für Sportgroßereignisse nach Vorbild der Umweltschutzstandards.
  • Rücknahme von Steuerbefreiungen für FIFA und Sponsor-Firmen sowie Rückfluss von Gewinnen in Kinder- und Jugend-relevante Budgets der Austragungsländer und –städte.
  • Kein Aufweichen von demokratischen Verfassungsgrundsätzen und nationalen Gesetzen durch Verträge mit internationalen Sportverbänden, die vor allem privaten Sponsoren nützen