Organisation

Katholische Jungschar

Domitian-Pilgerweg führt nach Rio

Pilgern für Menschenrechte

Domitianweg führt nach Rio (© Foto: Dreikönigsaktion)
Domitianweg führt nach Rio (© Foto: Dreikönigsaktion)

Am 24. Juni fand der diesjährige ökumenische Pilgertag entlang des Domitian-Pilgerweges statt. Auch heuer beteiligten sich die Volksschulen Millstatt und Obermillstatt musikalisch und gesanglich an der Gestaltung des Rahmenprogrammes. Zusätzlich widmeten die Schüler/innen ihre Pilger-Kilometer heuer der Aktion "Menschenrechte sind olympisch". Die Umsetzung der Aktion wurde von den Direktorinnen, Frau Ilse Lackner und Frau Ulrike Ebner, und der engagierten Religionslehrerin, Frau Margret Neidhardt, tatkräftig unterstützt.

Pünktlich um 8 Uhr früh fanden sich die Schüler/innen der Volksschule Millstatt mit Startnummern für die Aktion "Menschenrechte sind olympisch" an ihren T-Shirts ein und begrüßten die Pilgergruppe mit Liedern und Gedichten. Frau Religionslehrerin Neidhardt konnte einige Pilger spontan zum Mittun bewegen und so haben auch Superintendent Mag. Manfred Sauer, der Bürgermeister von Millstatt, Herr Dipl. Ing. Johann Schuster, oder die Initiatorin des Domitian-Weges, Frau Gerti Baumberger, ein Zeichen der Solidarität mit den Vertriebenen in Rio gesetzt und die Startnummern getragen. Die Schüler/innen aus Obermillstatt begleiteten die Pilger von der Kirche bis zur Engelstation.

Wer bin ich? Warum gehe ich? Wohin führen mich meine Schritte?

Pilgern heißt wandern von Kraft zu Kraft (Psalm 23,8), das heißt: "anders als der gewöhnliche Reisende, dessen Kraft sich erschöpft, je länger er unterwegs ist, kennt der Pilger kein Müdewerden. Er wandert vielmehr mit stetig zunehmender Kraft seinem schönen und großen Ziel entgegen." (S. Loersch, aus: Broschüre zum Domitianweg, Herausgeber Tourismusbüro der Gemeinde Millstatt, S. 4).

Auch die Initiative "Nosso Jogo" und die darin verankerte Aktion "Menschenrechte sind olympisch" der Dreikönigsaktion hat ein schönes und großes Ziel, das viel Ausdauer und Kraft benötigt und kein Müdewerden kennt. Unser Ziel ist es, die Wahrung und Einhaltung der Menschenrechte einzumahnen. Im sportlichen Kontext bedeutet dies, dass die Vergabe, Organisation und Durchführung von Sportgroßereignissen in der Welt ohne die Verletzung von Menschenrechten stattfinden muss.

"Wer bin ich? Warum gehe ich? Wohin führen mich meine Schritte?" In Rio wurden in den letzten Jahren rund 70.000 Menschen aus ihren Wohnungen in Armenvierteln vertrieben (Verletzung des Rechts auf Wohnen), gegen ihren Willen und häufig mit Polizeigewalt (Verletzung des Rechts auf Unversehrtheit; 2014 fand dort die Fußball-WM statt). Große Summen an Steuergeld werden in Brasilien für Sportspiele ausgegeben und fehlen für gute Bildung, eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung oder schlicht für eine umfassende und funktionierende Kanalisation (Recht auf Bildung, Gesundheit). In Rio prallen die Interessen von Reich und Arm aufeinander und die Stimme der Übervorteilten findet zu wenig Gehör. Rio - Sinnbild für die Situation in der Welt? Durch das Mitmachen bei der Aktion (www.menschenrechte-sind-olympisch.at) wird auch in Österreich für diese negativen Begleiterscheinungen sensibilisiert. Erwachsene können ihre Stimme gegen diese Missstände erheben, indem sie die Petition unterschreiben, die im Herbst an das Internationale Olympische Komitee übergeben wird. Kinder und Erwachsene, Sportgruppen und Individuen, können ihre Stimme erheben, indem sie Kilometer für die Aktion sammeln und diese "hochladen" und damit die österreichweite Bewegung für Menschenrechte auf der Aktions-Homepage sichtbar machen.

"Wer bin ich? - Und wie viele?" waren Worte des Superintendenten Mag. Manfred Sauer am Pilgertag. Viele und hoffentlich immer mehr ... Die Aktion läuft bis Mitte September - es ist also noch Zeit, selbst mitzumachen!