Versprochene Unterhaltssicherung umsetzen

Österreichische Plattform für Alleinerziehende (ÖPA) unterstützt Forderungen der Initiative von Alleinerziehenden

 (© Foto: ÖPA)
(© Foto: ÖPA)

In einem offenen Brief wendet sich eine Initiative von Alleinerziehenden an die KoalitionsverhandlerInnen und fordert ein Versprechen ein, das auch von den verhandelnden Parteien vor laufender Kamera gegeben wurde – eine Unterhaltssicherung für die Kinder von Alleinerziehenden. „Eine Fragebogenumfrage der ÖPA aus dem Jahr 2012 ergab, dass 18% der Kinder von Alleinerziehenden weder Unterhalt noch Unterhaltsvorschuss erhalten. Weitere 54% bekommen Unterhalt unterhalb des altersgestaffelten staatlich festgelegten Bedarfs, den so genannten Regelbedarfssätzen.“, macht Gabriele Fischer-Vorstandsvorsitzende der ÖPA klar und stellt fest: “Hier ist dringender Handlungsbedarf.“

Alleinerziehende leisten viel und bekommen wenig

Alleinerziehende sind mit 40% die Gruppe mit dem größten Armuts- oder Ausgrenzungsrisiko. Das bedeutet, dass beinahe die Hälfte der Kinder von Alleinerziehenden am Rande oder de facto in Armut leben. „Alleinerziehende sind Hochleistungsträgerinnen, sie übernehmen doppelte Verantwortung, arbeiten enorm viel und sind rund um die Uhr verfügbar – dafür gebührt ihnen finanzielle Unterstützung immer dann, wenn der Unterhaltspflichtige versagt – eine echte Unterhaltssicherung für alle Kinder von Alleinerziehenden“, so die Sprecherin der Initiative Teresa Arrieta.

Unterhaltssicherung auf Basis von Kinderkostenerhebung

Eine weitere Forderung der Initiative ist die Umsetzung einer aktuellen Kinderkostenstudie. „Kinder kosten Geld. Miete, Lebensmittel, Kleidung u.v.m. müssen bezahlt werden und die Regierung weiß nicht, wieviel ein Kind in Österreich wirklich kostet“, stellt Gabriele Fischer fest. Die letzte Erhebung der Kinderkosten stammt aus dem Jahr 1964. Bei Kindern von Alleinerziehenden wird anhand veralteter Statistiken der Regelbedarfssatz festgelegt.  „Wir brauchen aktuelle Erhebungen über die Kosten für Kinder, um sicher zu stellen, dass Kinderarmut effektiv bekämpft werden kann, “ betont Fischer und weiter: „Eine Unterhaltssicherung muss den tatsächlichen Bedarf von Kindern abdecken und eine aktuelle Kinderkostenstudie zur Grundlage haben.“ Familienleistungen müssen anhand der tatsächlichen Ausgaben für Kinder berechnet werden.

Die Österreichische Plattform für Alleinerziehende (ÖPA) setzt sich seit 30 Jahren als unabhängige politische Interessenvertretung bundesweit auf politischer und gesellschaftlicher Ebene für Ein-Eltern-Familien ein. Die ÖPA ist Mitglied im Familienpolitischen Beirat des Bundesministeriums für Familie und Jugend und wird in Kärnten vom Katholischen Familienwerk vertreten und unterstützt!

 

Link zum offenen Brief der Initiative von Alleinerziehenden: http://www.alleinerziehende.org/aktuelles/206-offener-brief-von-alleinerziehenden-an-die-regierungsverhandlerinnen.html