Alleinerziehende fordern eine echte Unterhaltsgarantie

Unbürokratischer Unterhalt für 70.000 Kinder in Österreich – eine einmalige Chance Kindern zu helfen.

 (© Foto: ÖPA)
(© Foto: ÖPA)

Am 12.Oktober wird in der letzten Nationalratssitzung dieser Regierung über drei Anträge für eine Unterhaltssicherung für Kinder von Alleinerziehenden entschieden. „Eine Fragebogenumfrage der ÖPA aus dem Jahr 2012 ergab, dass 18% der Kinder von Alleinerziehenden weder Unterhalt noch Unterhaltsvorschuss erhalten. Weitere 54% bekommen Unterhalt unterhalb des altersgestaffelten staatlich festgelegten Bedarfs, den so genannten Regelbedarfssätzen.“, macht Gabriele Fischer-Vorstandsvorsitzende der ÖPA klar und stellt fest: “Hier ist dringender Handlungsbedarf.“ Bei einer Pressekonferenz im September 2016 wurde ein Mindestunterhalt für Kinder von Alleinerziehenden gefordert, der den wirklichen Bedarf von Kindern abdeckt und daher an die Regelbedarfssätze gebunden ist. Die ÖPA wurde seitdem von vielen Seiten als ExpertInnen-Organisation zu Gesprächen eingeladen. „Wir fordern alle Parteien auf sich auf den Antrag zu einigen, der unseren Forderungen am nächsten kommt.“, fordert Fischer. „Alle zusätzlichen Anträge, wie von ÖVP und FPÖ verhindern die Umsetzung und fördern daher Kinderarmut.“

Unterhalt bis zum Ende der Ausbildung

Eltern sind verpflichtet ihre Kinder bis zum Abschluss einer Berufsausbildung, längstens bis 24 Jahre zu unterstützen. „Eine Bindung der Unterhaltssicherung an die Auszahlungsdauer der Familienbeihilfe ist sehr zu begrüßen“, fordert die Vorstandsvorsitzende. „Es muss auch Kindern von Alleinerziehenden möglich sein eine höhere Ausbildung abzuschließen.“ Da im Schnitt 40% das größte Risiko für Armut oder Ausgrenzung der Ein-Eltern-Haushalte haben, braucht es Maßnahmen, um gerade diese Kinder gut zu fördern. „Wir freuen uns sehr, dass mit der Unterhaltssicherung eine unserer wichtigsten Forderungen in greifbare Nähe gerückt ist“, stellt Gabriele Fischer, Vorstandsvorsitzende der ÖPA fest und weiter: „Es wird ein großer Tag für sehr viele Kinder von Alleinerziehenden sein, wenn eine echte Unterhaltssicherung beschlossen wird.“

Kinder kosten Geld

Miete, Lebensmittel, Kleidung u.v.m. müssen bezahlt werden. Eine Hochrechnung von Univ.-Prof. Reiner Buchegger in der Zeitschrift „Alleinerziehende auf dem Weg“ 02/2017 braucht ein Ein-Elternhaushalt mit Kind im Schnitt 8.600€ pro Jahr mehr an Einnahmen, um den gleichen Wohlstand zu haben wie ein Single-Haushalt. „Wenn beim Familieneinkommen der Beitrag eines Elternteils zum Unterhalt fehlt, leiden die Kinder darunter“, betont Fischer und stellt fest: “Es ist traurig und Österreichs nicht würdig, wenn Kinder beispielsweise in einer unbeheizten Wohnung den Winter verbringen müssen, weil der Unterhalt nicht gesichert ist.“ Gerade bei armen Familien fließt der Unterhalt direkt in eine bessere Lebensqualität der Familie ein und kommt damit zu 100% dem Kindeswohl zugute. „Eine echte Unterhaltssicherung wäre ein Meilenstein in der Armutsprävention und stärkt das Zukunftspotential und die gesellschaftliche Partizipation dieser Kinder, “ so Fischer.

 

Zur Organisation

Die Österreichische Plattform für Alleinerziehende (ÖPA) setzt sich seit 30 Jahren als unabhängige politische Interessenvertretung bundesweit auf politischer und gesellschaftlicher Ebene für Ein-Eltern-Familien ein. Auch das Katholische Familienwerk ist seit vielen Jahren Mitglied bei der ÖPA und setzt sich für die spezielle Familienform "Alleinerziehnde" ein.

Kontakt: Jana Zuckerhut DSA, mobil: +43 650 622 36 06, j.zuckerhut@oepa.or.at

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