Organisation

Katholisches Familienwerk

Wie lebt und glaubt das Volk Gottes”

Workshop zur Bischofsynode 2015

Was das Volk Gottes glaubt und von der Lehre der Kirche über Ehe und Familie annimmt? Wie die Familien im Blick auf das Evangelium leben? Das wollte Papst Franziskus schon in der Vorbereitung auf die Bischofssynode im vorigen Jahr „von der Basis im Gottesvolk“ wissen. Es gab in unserer Diözese die breite Umfrage, an der sich viele „Kirchennahe“ und auch „Kirchendistanzierte“ beteiligten. Weltweit wurden die Erfahrungen gesammelt und kamen die Ergebnisse nach Rom.

Die Bischofsversammlung im vorigen Jahr hat über diese Erfahrungen nachgedacht. Es ist dabei – vor allem bei den sensiblen Themen wie Sakramentenempfang für die wiederverheirateten Geschiedenen - auch zu gegensätzlichem Meinungsaustausch gekommen. Mit dem Schlussbericht der Synode im vorigen Jahr soll jetzt auf die Synode im kommenden Oktober vorbereitet werden. Die Meinungsbildung ist nach dem Wunsch des Papstes ein spiritueller Prozess der Unterscheidung. Bei der Synode in diesem Jahr, soll es zu orientierenden Entscheidungen kommen.

Zum erwähnten Schlussbericht sind vom Synodensekretariat wieder konkrete Frage formuliert worden. Sie sollen wieder weltweit beantwortet werden. Es geht vor allem um die Reaktionen auf diese Fragen und wie sie vertieft werden können. 

Workshop zur Vorbereitung der Synode

Am Freitag, 27.Feb. 2015 war ein repräsentativer Kreis von Laien und Priestern vom Diözesanbischof zu einem Workshop eingeladen. In einem Referat zeigte Bischof Alois Schwarz, wie schon seit Papst Johannes XXIII und dem 2. Vatikanischen Konzil die Themen Evangelisation, Katechese, Verkündigung in der Welt von heute bewegen. 

Papst Franziskus ist durchwegs von der Pastoral geprägt. Bei den Familien sieht er eine wichtige Sendung und Verantwortung für die Weitergabe des Evangeliums. Wie kann das Evangelium den Ehepartnern und Familien vermittelt werden, sodass sie ihr Leben daran orientieren und selbst die Träger der Evangelisation in der Welt und Kirche von heute sein können.

In  mehreren Gesprächsgruppen wurde zu Fragen diskutiert, die vom römischen Synodensekretariat gestellt sind. Wie sind die Erfahrungen mit einzelnen Aussagen der kirchlichen Lehre? Wie werden auf der pfarrlichen und auf der diözesanen Ebene die Ehepaare und die Familie beachtet und unterstützen? Wie wäre für einen guter Umgang mit Geschiedenen und mit Partnern in einer zweiten Ehe in der Kirche erwünscht, beim Empfang der Sakramente? Die Verantwortung der Eltern für die Kinder und damit für die Zukunft der Gesellschaft? Und viele andere aktuelle Themen wurden offen behandelt.

 

Ein Beitrag für die Weltkirche 

Viele werden fragen, ob diese Meldungen aus den einzelnen Diözesen beachtet werden? Viele Stimmen können zu einer aussagestarken „Symphonie“ zusammenklingen.

Zunächst werden alle Antworten aus den österreichischen Diözesen von Bischof Dr. Benno Elbs (Feldkirch) gesammelt. Er wird die österreichischen Bischöfe bei der Synode im Oktober vertreten und wird die Antworten aus Österreich an das Synodensekretariat in Rom senden. Aus den weltweiten Rückmeldungen wird bis Juni wieder ein „Arbeitspapier“ (Instrumentum laboris) erstellt, an Hand dessen die Bischöfe in der Synodenversammlung beraten und gemeinsame Entscheidungen finden.

In der Zeit zwischen den beiden Synoden wird viel beraten, von Theologen und anderen Fachleuten werden Orientierungen erarbeitet. Papst Franziskus spricht bei vielen Gelegenheiten über die Bedeutung und die Anliegen der Familien. Erst kürzlich schrieb er in seiner Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel über die Familie als „Privilegierter Raum der Begegnung in Liebe“. 

Und letztlich ist die Kirche nicht einfach die Ansammlung von klugen Köpfen und frommen Menschen. Der Apostel Paulus wählt das Bild vom Leib Christi, bei dem Christus das Haupt ist – und der Heilige Geist der inspirierende Beistand.

 

(Reinhold Ettel SJ)