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Katholisches Familienwerk

Elternbildung wichtiger denn je

Eine neue Studie gibt interessante Aufschlüsse über aktuelle Erziehungsstile.

Elternbildung: Ein wichtiger Schwerpunkt in der Katholischen Aktion (© Foto: KA)
Elternbildung: Ein wichtiger Schwerpunkt in der Katholischen Aktion (© Foto: KA)

Das Österreichische Institut für Familienforschung hat im Auftrag des Familienministeriums 926 Elternteile in einer quantitativen Onlinebefragung zu Einstellungen und Verhalten interviewt. Demzufolge pflegen ein Fünftel der Eltern nach wie vor auf Autorität, bei 29 Prozent steht das Kind im Mittelpunkt, etwa die Hälfte sieht sich pragmatisch-ausgewogen.

Weniger als die Hälfte der Befragten (47 Prozent) konnte drei Viertel der Wissensfragen richtig beantworten, bei neun Prozent stimmte nicht einmal die Hälfte. So wissen beispielsweise nur 53,2 Prozent, dass es nicht zutrifft, Pubertierende würden eng gesetzte Grenzen brauchen, weil sie sonst zu aggressiv und orientierungslos wären. 33 Prozent bezweifeln, dass es gesetzlich verboten ist, dem Nachwuchs seelisches Leid durch Beschimpfungen oder Anschreien zuzufügen. Aber immerhin wissen fast 87 Prozent , dass ein trotziges, zwei bis drei Jahre altes Kind nicht einfach nur schlecht erzogen ist.

Trotzdem hält ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin wenig von verpflichtenden „Elternkursen“, sie möchte aber die Elternbildung noch mehr ausbauen und die Plattform http://www.elternbildung.at einem Relaunch unterziehen.

Anlass für die Untersuchung waren unter anderem die zahlreichen Medienberichte über „Helikopter-Eltern“, die zur Überbehütung und Kontrolle ihrer Kinder neigen.

Die größten Konfliktthemen in der Erziehung sind Sauberkeit, Geschwisterstreit und Medienkonsum. Bei Letzterem zeigen sich große Unterschiede, denn der autoritäre Erziehungstyp beginnt deutlich früher (ab drei Jahren) mit der Nutzung als die anderen (ab sechs).

„Wir haben 1 Million Familien mit Kindern in Österreich und es gibt wahrscheinlich 1 Million verschiedene Wege, wie Erziehung funktioniert. Autonomie der Familien in Erziehungsfragen ist ein hohes Gut – deswegen bin ich auch gegen verpflichtende Elternschulen und sogenannte Elternführerscheine. Aber wir als Familienministerium werden die Beratungsangebote für Eltern ausbauen, um Wissenslücken in Erziehungsfragen zu schließen“, kündigt Familienministerin Sophie Karmasin anlässlich der Studienpräsentation „Erziehung – nicht genügend?“ an.

In der Katholischen Aktion Kärnten bieten vor allem das Katholische Bildungswerk und das Familienwerk zahlreiche Elternbildungsveranstaltungen an. Die Palette reicht dabei von der Geburtsvorbereitung bis zu Kursen für Großeltern. Vor allem die Eltern-Kind-Gruppen und das Projekt „Hippy“ sind wertvolle Vernetzungsangebote.

 

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