Organisation

Katholisches Familienwerk

Ein sicherer Hafen für Kinder

Über die Bedeutung von Bindung als Basis für ein gelungenes Leben.

 (© Foto: Unterlercher)
(© Foto: Unterlercher)

„Unser Vortrag ist für alle, denen Kinder am Herzen liegen“, begrüßte die Familienmentorin Mag. Dr. Maria Jordan die TeilnehmerInnen des vom Katholischen Familienwerk organisierten Abends im Diözesanhaus. Gemeinsam mit ihrer Kollegin, der Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin für Kinder, Mag. Dr. Gudrun Drussnitzer, beschäftigt sie sich seit vielen Jahren mit den Auswirkungen der Mutter/Vater-Kind-Bindung in den ersten drei Lebensjahren. Ihre These, dass Bindung noch vor Bildung und Erziehung kommt, ist mittlerweile längst wissenschaftlich untermauert.

Jordan definiert Bindung als Band ohne Knoten über Zeit und Raum, wobei ein Kind durchaus an 4-6 Personen gebunden sein kann. Drussnitzer betonte, dass Bindung wie ein sicherer Hafen für ein Kind ist und sich ganz massiv auf das spätere Leben auswirken kann.

Mit zahlreichen Videobeispielen wurde gezeigt, wie sicher gebundene Kinder reagieren und wie unsicher gebundene oder gar desorganisierte. Besonders interessant ist das „still face-Experiment“, bei dem die Mutter plötzlich in der Kommunikation mit dem Kind keine Miene mehr verzieht und dieses sehr rasch völlig verunsichern lässt.

Besonders wichtig sind die positiven Elternbotschaften, denn macht man einen Elternteil schlecht, macht man auch die Anteile dieses Elternteiles im Kind schlecht. Berührung, Feinfühligkeit oder vor allem ungeteilte Aufmerksamkeit sind wichtige Bindungsfaktoren.

Insgesamt schätzen die beiden Referentinnen den Anteil von sicher gebundenen Kindern mit 50-60% ein, den der desorganisierten, die später seelisch sehr gefährdet sein können, mit 5-10%

Fazit dieses hochinteressanten Abends: „ Wenn man die Erziehung auch nur um 2% besser schafft als die der Eltern, hat man unglaublich viel erreicht“.

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