Organisation

Katholischer Akademikerverband

Das Fest des Windrades

Lesung von Isabella Straub

Isabella Straub mit Salonorchester SoSiWi (´So sind wir´) (© Foto: Peter Rupitsch)
Isabella Straub mit Salonorchester SoSiWi (´So sind wir´) (© Foto: Peter Rupitsch)

„Lesung im Dialog mit der Schriftstellerin Isabella Straub in Augenhöhe“

So würde ich heute dieses wunderbare Angebot des katholischen Bildungswerkes und des katholischen Akademikerverbandes übertiteln, das am 1.12.2016 im Musiksaal des Schlosses Porcia über die Bühne ging.

Isabella Straub, die Frau mit dem herrlichen Funkeln in ihren Augen und der angenehm fesselnden, musikalischen Stimme verstand es von der ersten Sekunde an, für Laien völlig neue Einblicke in die Arbeit eines schöpferischen Menschen im 21. Jahrhundert zu gewähren. Das Schreiben selbst, die Zusammenarbeit mit dem Verlag, die Präsentation in Lesungen. Angelehnt an Udo Jürgens Musical singt sie fast zur Einleitung „Ich war noch niemals in Spittal“, herrlich!

Sie ließ teilhaben an der Entstehungsgeschichte ihrer inzwischen drei Romane (Südbalkon, das Fest des Windrades und ein in Veröffentlichung stehendes Werk „wer hier schlief“), dem Entwickeln der Handlung zwischen  den beiden für sie wichtigsten Punkte eines Romans- dem Anfang und dem Ende. Sie erzählt fröhlich unglaubliche Begebenheiten rund um ihre Recherche dazu. Spannend auch Details aus ihren Romanen, die sich später irgendwo in der Realität weit weg von ihr wiederfanden.

Gebannt lauschen wir den Textpassagen, die sie mit schauspielerischem Können lebhaft vor unsere Ohren und inneren Augen zu zaubern vermag. Nein, bitte noch nicht aufhören, weiterlesen, bitte!

So kommt es auch, dass sie aus allen drei Werken Sequenzen zum Besten gibt, um uns eine Ahnung vom „Klang“ ihrer Prosa zu ermöglichen. Ihr ist wichtig, dass Rhythmus und Fluss der Sprache im Einklang mit dem Ausgedrückten schwingt, die vorlesende Stimme diese Schwingungen übertragen kann.

Ihr Wortwitz, der sich in den skurrilen Handlungen wiederfindet, kann kurz gefasst mit den Pressemeldungen wiedergegeben werden, denn besser kann ich es nicht formulieren:

„sprachlich äußerst kreative Zerstörung … ein völlig neuer Erzählton (FAZ)
„ebenso auswegloser wie lustiger Roman aus der tiefen österreichischen Provinz (Süddeutsche Zeitung)
„rasend komische und schöne Provinzposse (WDR5)
„leichtfüßig, eloquent, amüsant. Bereichernd (Der Standard)
„herrlich aberwitzig (Stern)

Entsprechend hoch war auch der Andrang an dem von der Stadtbuchhandlung Spittal/Drau eingerichteten Büchertisch.

Musikalisch umrahmt wurde diese brillante Veranstaltung vom Salonorchester SoSiWi unter der Leitung von Gerlinde Frauer. Die dargebotenen Werke stimmten verblüffend mit den vorgetragenen Ausschnitten überein, ohne dass dazu eigens Vorbesprechungen abgelaufen waren, auch ein bemerkenswertes Detail am Rande.

PS: Isabella Straub ist nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Germanistin, Werbetexterin und begeisterte Mutter, die in Klagenfurt und Wien lebt. (www.isabellastraub.at)

Text: Ingeborg Rupitsch

Fotos: Peter Rupitsch