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Katholischer Akademikerverband

Das eine Wort und die vielen Kirchen

Dr. Michael Bünker, der Bischof der evangelischen Kirche in Österreich, referierte in Villach St.Martin

 (© Foto: ZS)
(© Foto: ZS)

Nach einem geschichtlichen Überblick über die Relevanz des Wortes Gottes und ihrer Verkündigung von den Kanzeln der evangelischen Kirchen, bei der die Predigt eine immer größere Rolle spielte, widmete sich Bischof Dr. Michael Bünker am 25. Oktober im Pfarrzentrum Villach-St. Martin der Rolle des in der heiligen Schrift enthaltenen Wortes Gottes für die Einheit der Kirche. Dabei betonte er, dass uns die Heilige Schrift beieinander hält und die Einheit des Glaubens der verschiedenen christlichen Konfessionen bewahrt. Die Einheit erwächst nicht aus der Uniformität, sondern aus der Vielfalt, führte der Bischof aus. Die Einheit ist im biblischen Wort Gottes begründet und gilt allgemein für alle Christen. Darin ist ihre Katholizität zu suchen. Wie die Vielfalt zu leben ist und wie die verschiedenen Konfessionen mit ihr umgehen, ist die Sache jeder einzelnen Kirche, aber auch die Herausforderung für die Ökumene. Die Einheit der Christenheit als die versöhnte Verschiedenheit, wie Papst Franziskus die ökumenische Zusammenarbeit nennt, könnte die christlichen Kirchen einander näherbringen, betonte er.

Alle Kirchen stehen unter Gottes Wort. Sie sind der Resonanzraum für das Wort Gottes. (Bischof Michael Bünker)

Wir teilen die gemeinsame Überzeugung, dass wir über Gott wissen können, weil er sich uns offenbart hat. Die biblischen Schriften beinhalten diese Offenbarung. Sie seien die Zeugnisse der Begegnung mit Gott. Die Kirche ist die Trägerin und Dienerin und zugleich, das Geschöpf dieses Wortes. Sie ist nicht das Subjekt des Wortes; das ist nur Gott, bekräftigte er. Sie ist geboren aus dem Wort. Alle Kirchen stehen unter Gottes Wort. Sie sind der Resonanzraum für das Wort Gottes. Aus diesem Wort heraus müssen wir das stärken, was in unseren Kirchen ihr Kern ist, hob der Bischof hervor.  Wir müssen einen kirchlichen Bereitschaftsdienst ins Leben rufen und bereit für die Stunde sein, wenn das Wort Gottes gefragt wird, schloss er seinen Vortrag ab.