Organisation

Katholischer Akademikerverband

1914 -2014

100 Jahre danach

Klagenfurt, 24. 11. 2014. Klagenfurter Stadtgespräch.  Zum Thema geopolitische und wirtschaftliche Entwicklungen im historischen Kontext referierten gestern Prof. Dr. Manfried Rauchensteiner, Militärhistoriker, und Prof. Dr. Reinhard Neck, Professor für Volkswirtschaft, an der Alpen-Adria Universität.
Auf Einladung von Mag. Werner Sattlegger vom Katholischen Akademikerverband und der Karl Popper Foundation beleuchteten beide Wissenschafter aus der Sichtweise ihrer Spezialgebiete die Entwicklungen Europas der letzten 100 Jahre.

Dr. Rauchensteiner beschrieb den „Abgesang der Monarchie“, die Voraussetzungen, die im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn zum Ersten Weltkrieg führten. Er skizzierte den Verlauf des Krieges und einen Kaiser, der mit der Entwicklung des Krieges und seinen Auswirkungen überfordert war. Nach seinen Analysen ist bis in die heutige Zeit, 100 Jahre nach dem Ende des ersten weltweiten Krieges, die politische Geschichte der Geschehnisse nicht ausreichend „von allen Seiten beleuchtet“ worden.

Über die Bedeutung von Gedenkjahren und wie wir damit umgehen, sprach Dr. Neck. Nach seiner These leben wir im Westen und in Nordamerika in einer Zeit der „Ideologielosigkeit“. Dieser Verlust der Ideologien bringt eine Verschiebung von Macht und Einfluss „Richtung Osten“ mit sich. An sich nichts Neues. Schon immer in der Geschichte der Menschheit haben sie Ab- und Aufstieg von Völkern wellenartig verhalten.

Dr. Drobesch, Historiker am Institut für Geschichte der Alpen-Adria-Universität, moderierte die rege Diskussion im Anschluss an die Vorträge.