Paul Scharner in Maria Saal

Position Querdenker

Paul Scharner (© Foto: S. Schlager)
Paul Scharner (© Foto: S. Schlager)

Fußballer, Revolutionär, Querdenker - Familienmensch

Auf Einladung von Diakon Gottfried Riepl, dem KAV und der DSG  gelang es den ehemaligen Kapitän der Österreichischen Fußballnationalmannschaft und internationalen Fußballprofi Paul Scharner am 19. April nach Maria Saal einzuladen.

Scharner, der seine Fußballerkarriere im Jahre 2013 mit 33 abrupt beendete, da er „das Interesse am Geschäft Fußball verlor“ las aus seinem Buch, schilderte  seinen Werdegang und gab interessante Einblicke in die Welt des Fußballs.

Ein großes Thema in Scharners Karriere und auch unseres gemeinsamen Abends war die Rolle der  Persönlichkeitsentwicklung. Scharner war der erste österreichische Profifußballer, der sich einen persönlichen Mentaltrainer engagierte und nicht nur seinen Körper und seine Technik, sondern auch sein Gehirn, das er ebenfalls als Muskel betrachtet, trainierte.

Als durchschnittlich begabter Fußballer (Eigendefinition) schaffte er es mit Hilfe des mentalen Trainings zur Spitze. Sein Ehrgeiz, seine Zielstrebigkeit und vor allem sein eigener Weg, fand in der traditionellen Welt des Fußballs wenig Freunde. Individualität ist da nicht gefragt, daher kam es zu vielen Konflikten mit Trainern und Verbänden - was von den Medien mit Freuden aufgegriffen wurde.

Neben dem Fußballerprofi lernten wir auch den Familienmenschen Paul Scharner kennen. Es fiel der Satz: Keine Karriere ohne Familie - Karriere ist endlich, Familie ist unendlich. Das klingt nach Klischee, aber Paul Scharner ist niemand der sich über Klischees definieren lässt. Seit fast 20 Jahren ist er mit seiner Frau Marlene zusammen und fünffacher Familienvater. Wie das neben der Fußballkarriere funktioniert hat? Gemeinsame Werte wie Treue, Respekt und Ehrlichkeit sind die Fundamente ihrer Beziehung, die sie gemeinsam definiert haben. Und es scheint zu funktionieren, wie fast alles, was sich Paul Scharner vornimmt.  

Ein überraschender Abend. War das wirklich der Paul Scharner, den man aus den Medien kennt? Wir lernten einen sehr sympathischen, reflektierten und ehrlichen Menschen kennen.

Danke Paul!

Buchtipp:
Paul Scharner: Position Querdenker, Wie viel Charakter verträgt eine Fußballkarriere