Organisation

Kärntner Kirchenzeitung - „Sonntag”

Theotag: Alle Infos zum Arbeitgeber Kirche

Beim Theotag könne sich junge Menschen über die Arbeitsfelder in der Kirche informieren

Es gibt zahlreiche Berufsbilder auf kirchlichen Arbeitsfeldern, nicht nur Priester und Klosterschwester. Neben spannenden Vorlesungen und Workshops rund um das Thema in kirchlichen Berufen werden auch Angebote zu Freiwilligenprojekten vorgestellt. von Ingeborg Jakl

Alle Infos rund um die Kirche gibt es beim Theotag (© Foto: holdernig)
Alle Infos rund um die Kirche gibt es beim Theotag (© Foto: holdernig)

„Eigentlich habe ich schon gewusst, wohin mich mein Studienweg führt“, sagt Alexandra Hartlieb aus Grafenstein. „Aber beim Theotag in Klagenfurt habe ich mich in meiner Entscheidung bestätigt gefühlt. Da wusste ich noch einmal, die Entscheidung war richtig.“ Inzwischen studiert sie mit großer Begeisterung Theologie in Salzburg und hat diesen Studiengang „noch nie bereut“.
Ein Idealfall, meint Angela Trattner-Zimmermann, mit der Gesamtleitung dieser Veranstaltung betraut. Die Initiatoren sind: das Institut für kirchliche Ämter und Dienste, die Junge Kirche Kärnten und das Bischöfliche Schulamt. Der Theotag bietet Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, Kirche und Theologie einmal ganz anders zu erleben: sich Einblick zu verschaffen in die unterschiedlichen Ausbildungsangebote für theologische oder kirchliche Berufe sowie sich aktuelle Informationen einholen zu können über verschiedene Berufsmöglichkeiten. Die Katholische Kirche Kärnten ist mit etwa 3.000 Bediensteten immerhin mit eine der größten Arbeitgeberinnen des Landes, so Finanzkammerdirektor Franz Lamprecht. Ebenso können sich die teilnehmenden Jugendlichen über Möglichkeiten von haupt- oder ehrenamtlichem Engagement im Sozialbereich informieren oder einfach nur mit Persönlichkeiten der Kirche einmal ganz ungezwungen plaudern.
Vorlesung, Workshop und mehr
Angehende Maturanten erfahren unter dem Motto „glaube.welt.kirche“ im Diözesanhaus in Klagenfurt (Tarviser Straße 30) am Dienstag, 2. Februar (Mariä Lichtmess), welche Berufswege und Ausbildungsmöglichkeiten in der Kirche für sie offen stehen. Angeboten werden Impulse zur Entscheidungsfindung und Lebensführung sowie Gespräche mit verschiedenen Protagonisten innerhalb der Kirche. Auch Diözesanbischof Alois Schwarz stellt sich am „Theotag“ nach einem Impulsreferat den Fragen der Schüler. Workshops laden die Jugendlichen dazu ein, sich mit kirchlichen Aufgabenfeldern zu beschäftigen. Dazu gibt es Einblicke ins Theologiestudium und Vorlesungen, wahlweise über die Papstenzy-klika „Laudato Si“ mit Ernst Sandriesser oder „Glaube in einer globalisierten Welt“ mit Judith Klaiber. Zudem werden den Jugendlichen Impulse für das eigene Glaubensleben angeboten: Einer widmet sich dem Lebensstil. Hier ist P. Franz Kos der Referent. Über die vielfältigen Aufgaben in der Suizid- und Trauerbegleitung berichtet Karlheinz Six und dass Sport und Glaube durchaus etwas miteinander zu tun haben, erklärt Franziska Tschojer. Sr. Silke Mallmann vom Kloster Wernberg lässt sich ausloten, welche Möglichkeiten eine Ordensfrau heute hat. Das hat nämlich nicht immer nur mit einem Leben hinter Klostermauern zu tun, sondern eröffnet Arbeitsgebiete auf der ganzen Welt. Sie wird über soziale Brennpunkte referieren und einen Einblick in ihre Arbeit in Bezug auf Menschenwürde vor dem Hintergrund der Zwangsprostitution geben.
Beglückende Momente
Katharina Jordan schildert ihre Erfahrungen im Auslandseinsatz. Ein Jahr lebte sie in Indien, und die täglichen Herausforderungen, die sie dort kennenlernte, begleiten sie noch heute. Diese Erfahrungen haben ihr beglückende Momente geschenkt, aber auch gezeigt, wie schwierig es ist, in einer anderen Welt bestehen zu können. Sebastian Ortner schließlich stellt das Freiwilligenprogramm der Jesuiten vor.
Die Ausbildung zur Theologin habe sehr viel „mit dem Leben zu tun“, sagt Angela Trattner-Zimmermann. Die Tätigkeit als Theologin habe ihr ermöglicht, die bunte Vielfalt der Kirche in allen Bereichen kennenzulernen und auch weiterzugeben. Genau deshalb sei es wichtig, sich rechtzeitig für die Entscheidung nach der Matura fit zu machen. Eine mögliche Berufslaufbahn in der Kirche lasse der Entfaltung der eigenen Stärken viel Raum.
Die halbtägige Info-Veranstaltung unter dem Motto „glaube.welt.kirche“ dreht sich um das Studium der Theologie und beleuchtet die theologischen Berufe. Im vergangenen Jahr interessierten sich dafür an die 100 junge Menschen, die mit großer Begeisterung dem Theotag seinen eigentlichen Sinn gaben. „Da haben sich spannende Diskussionen ergeben, da wurde heftig hinterfragt“, erinnert sich Angela Trattner-Zimmermann. Informationen liefern zusätzlich Präsentationen und Informationsstände, aber in erster Linie natürlich Menschen aus dem beruflichen Umfeld der Kirche und der Diözese. Ziel dieser Veranstaltung ist, umfangreiche Information über verschiedene Weiter- bzw. Ausbildungswege und Berufsmöglichkeiten in der Diözese anzubieten. Die Begegnung mit Diözesanbischof Alois Schwarz unterstreicht das zusätzlich. Die Teilnahme am Theotag sei eine Einladung, die verschiedenen Formen der haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeit in der Kirche kennenzulernen, betont der Bischof. Die Impulse, die die jungen Leute bekommen, sollen in der eigenen Familie und darüber hinaus im Freundes- und Bekanntenkreis zu fruchtbaren Dialogen führen, um daraus auch für die Kirche einen Erkenntnisgewinn ableiten zu können.