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Kärntner Kirchenzeitung - „Sonntag”

Hoffnungsträger und Segensbringer zu den Menschen gesandt

Festliche Priesterweihe im Dom zu Klagenfurt

Diözesanbischof Alois Schwarz weihte am vergangenen Sonntag in der Domkirche in Klagenfurt die Diakone Martin Edlinger und Christoph Kranicki zu Priestern. von Ingeborg Jakl

Die Neugeweihten Martin Edlinger (re) und Christoph Kranicki (li) mit Diözesanbischof Alois Schwarz bei der anschließenden Agape  (© Foto: Eggenberger)
Die Neugeweihten Martin Edlinger (re) und Christoph Kranicki (li) mit Diözesanbischof Alois Schwarz bei der anschließenden Agape (© Foto: Eggenberger)

„Es ist ein großer Augenblick für die Kirche, aber auch für die Gesellschaft, wenn der Kirche in Kärnten zwei neue Priester geschenkt werden.“ Mit diesen demutsvollen Worten begrüßte Diözesanbischof Alois Schwarz die Diakone Martin Edlinger und Christoph Kranicki zur Priesterweihe im Klagenfurter Dom. Mit der Priesterweihe werden, so der Bischof weiter, „zwei junge und engagierte Männer gleichsam als Hoffnungsträger und Segensbringer zu den Menschen gesandt“. Der Bischof dankte allen, die die Weihekandidaten auf ihren bisherigen Wegen begleitet und sie in ihrer Entscheidung, „sich ganz Gott, dem Freund des Lebens, zur Verfügung zu stellen“, unterstützt haben. Sein besonderer Dank ging an die jeweiligen Mütter, die ihre Söhne vor Jahren schon glaubenstief zur Kommunion und Firmung begleitet hatten. „Sie haben den Weg bereitet, denn sonst wären sie heute nicht hier“, sagte er.
Der Dom in Klagenfurt präsentierte sich festlich geschmückt, die Portale standen an diesem Sonntagnachmittag weit offen, um all die Gäste einzuladen, die auch von weither gekommen waren. Martin Edlinger stand glücklich auf dem Domplatz und begrüße nicht nur seine Familie aus Kolbnitz, sondern auch Freunde und Weggefährten aus dem Mölltal sowie Pfarrmitglieder aus Villach St. Leonhard, wo er derzeit als Diakon tätig ist, mit Handschlag.
Christoph Kranicki, in Starograd Gdanski in Polen geboren, der zweite Weihekandidat und als Diakon in den Pfarren St. Marein im Lavanttal und Forst im Einsatz, freute sich über die Familienmitglieder, die extra aus Polen angereist waren. Auch ihn begleiteten Pfarrangehörige aus seinen Kärntner Wirkungspfarren.
Sie alle strömten gemeinsam in den Dom, um hier bei der Weiheliturgie dabei zu sein. Um bei diesem großen Schritt mitzuerleben, wie Bischof Schwarz betonte, „sich von Gott berühren zu lassen“.


Den Menschen nahe sein
Ebenfalls dabei: eine große Anzahl von Priestern aus den Dekanaten, die Seminaristen des Priesterseminars mit Regens Franz Josef Rauch sowie eine stattliche Zahl von Ständigen Diakonen. Oben auf der Orgelempore der Domchor, Solisten und das Orchester unter der Leitung von Thomas Wasserfaller und Domorganist Klaus Kuchling, die Lieder aus der Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart großartig zur Aufführung brachten. Gleich nach der Vorstellung der Kandidaten durch Regens Franz Josef Rauch erklang Mozarts Gloria und sorgte so auch für den ersten musikalischen Höhepunkt. Priesterliches Wirken müsse gekennzeichnet sein von offener und unvoreingenommener Barmherzigkeit und gelebter Solidarität. Es sei heute wichtige Aufgabe wie gleichsam auch Herausforderung für Priester, „bei den Menschen mit ihren Sorgen und Nöten zu sein – einladend und nicht ausgrenzend“, sagte Bischof Schwarz. Er ermutigte die Weihekandidaten, mit dem Evangelium im Herzen „Hoffnung und Zuversicht zu den Menschen zu bringen, besonders zu jenen am Rande der Gesellschaft, deren Leben ohne Perspektive erscheint“.  
Bischof Alois Schwarz nahm in seiner Predigt Bezug auf die drängende Asylfrage und appellierte an alle Pfarren, nicht nachzulassen in ihren Bemühungen, Flüchtlinge aufzunehmen und Barmherzigkeit zu üben. Der Bischof erinnerte an die Diözesanwallfahrt, die im Mai den Spuren der heiligen Theresia von Ávila gefolgt war. Es sei wichtig, wenn jemand aus dem Volk herausgerufen werde und dann freudig mit „Hier bin ich“ antwortet, verwies er auf das Weihezeremoniell.


Wir müssen hinausgehen
Priestersein komme gerade in der heutigen Zeit eine ganz besondere Bedeutung zu, so der Bischof. Es bedeute, den Menschen Wegbegleiter zu sein, sie durch ihr Leben zu führen und dabei als Gottesmann erkennbar zu sein und von Gott her den Menschen Zukunft zuzusprechen. Denn: „Wir müssen hinausgehen, um die Menschen in die Nähe Gottes zu führen“, sagte der Bischof. Er dürfe die Hände der Weihekandidaten salben, damit diese den Menschen mit gesalbten Händen quasi als Wegweiser diene. „Damit die Menschen spüren, dass ihr mit gesalbten Händen zu ihnen kommt, denn dann seid ihr ein großes Geschenk für die Menschheit.“„Seid ihr bereit, diesen Weg zu gehen?“, ging die Frage des Bischofs unmittelbar an die Weihekandidaten. Edlinger und Kranicki antworteten mit einem kräftigen: „Ja, ich bin bereit!“
Priester lebten aus dem Vertrauen auf die wandelnde Kraft Jesu – besonders wenn sie die Sakramente feierten. Die Priesterweihe spendete der Bischof durch Gebet und Handauflegen. Ein Zeichen dafür, dass Gottes Hand sich auf den Kandidaten legt und Gott ihn mit seinem Geist erfüllt. Auch alle anwesenden Priester legten ihnen die Hände auf. Als Zeichen ihres Dienstes erhielten die Neupriester die priesterlichen Gewänder. Anschließend salbte der Bischof ihnen die Hände. Gemeinsam mit Diözesanbischof Alois Schwarz konzelebrierten Martin Edlinger und Christoph Kranicki zum ersten Mal die hl. Messe.

Primiz

Die Primiz, den ersten Gottesdienst als Priester, wird Martin Edlinger am Sonntag, dem 28. Juni, um 10 Uhr in seinem Heimatort Kolbnitz im Mölltal feiern.

Die Primiz von Christoph Kranicki wird ebenfalls am Sonntag, dem 28. Juni, allerdings um 9 Uhr sein. Gefeiert wird sie in der Pfarre St. Marein im Lavanttal.