Organisation

Kärntner Kirchenzeitung - „Sonntag”

Ein ganzes Dorf kocht auf

Die Vereine in St. Marein im Lavanttal laden zum gemeinsamen Suppenessen

Teilen, um daraus mehr zu machen. Die Pfarre St. Marein im Lavanttal zeigt, wie das gelingen kann. Zum Beispiel, wenn alle Vereine zur Suppenschüssel laden. von Ingeborg Jakl

Suppe löffeln für einen guten Zweck und alle machen mit.   (© Foto: Christian Smolle)
Suppe löffeln für einen guten Zweck und alle machen mit. (© Foto: Christian Smolle)

Viele Köche verderben den Brei, sagt ein Sprichwort. Aber die Pfarre St. Marein im Lavanttal hat diesen Spruch ins Gegenteil umgewandelt. Bei ihr heißt es: Viele Köche von vielen Vereinen sorgen für schmackhafte Suppenkreationen. Denn zum großen Familienfasttag am 21. Fe-bruar servieren deren Mitglieder ihre Suppen im Pfarrzentrum.
Unter dem Motto „Suppe essen – Schnitzel zahlen“ stellen sich die großen Vereine des Ortes ganz in den Dienst der guten Sache und laden am zweiten Fastensonntag nach dem Gottesdienst zum „Suppenverkosten“.  „Dieses Engagement zeigt die starke Verbundenheit der örtlichen Vereine mit der Pfarre“, sagt Pastoralassistent Christian Smolle.
Für die Dorfgemeinschaft wird Irmgard Knauder eine Suppe kochen. Das Rezept der Bohnensuppe wird den Ansprüchen mehr als gerecht. Es wird eine Suppe sein, die ob ihrer Zutaten nicht zu ausgefeilt, sprich teuer, ist, aber trotzdem so raffiniert schmeckt, dass ihre Verkoster bereit sind, einen ordentlichen Preis zu zahlen, beschreibt sie ihre durchaus berechtigte Erwartungshaltung.


Lebendiger Austausch
Denn das Geld kommt benachteiligten Menschen in der Dritten Welt zugute. In diesem Jahr sind es die Philippinen. „Es ist der Solidaritätsbeitrag der Katholischen Frauenbewegung (kfb), der mithilft, Frauen auf den Philippinen ihre Existenz zu sichern“, berichtet Helga Riepl von der Katholischen Frauenbewegung. „Der Garant für den guten Geschmack ist die richtige Würze“, verrät der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr St. Marein, Wilhelm Wascher jun. Er wird mit seinen Männern den Kochlöffel schwingen und dafür sorgen, dass eine feurige Gulaschsuppe bereit steht. Die Beiköche sind schon bestimmt, weiß der Obmann des Singkreises Thürn, Hans Grassauer. „Wir werden eine Fastensuppe kochen.“ Für den guten Zweck darf es allerdings auch etwas Besonderes sein, mehr will er noch nicht sagen.
Auch die anderen Vereine im Ort werden ihre Suppentöpfe in das Pfarrzentrum tragen und ihre jeweilige Fastensuppe austeilen.
Jeder, der vorbeikommt, möge im Sinne von „Suppe löffeln, Schnitzel zahlen“ seinen Obolus in die Spendenkasse geben, sagt Smolle. „Suppe ist jedenfalls genug da.“
Das Vereinsleben in St. Marein ist ein lebendiges, die vielen Aktionen und Projekte sprechen da eine deutliche Sprache. Darüber hinaus gibt es untereinander einen lebhaften Austausch, der immer wieder zu gemeinsamen Unternehmungen führt. Auch Pfarrer Andreas Stronski ist stolz auf das Miteinander.


Bereits 45 Jahre ist die Dorfgemeinschaft St. Marein kulturell und fortbildend tätig. Seit der Gründung 1972 ist der engagierte Volksschuldirektor Ferdinand Schwaiger Obmann des Vereines, der auf mehr als 250 Mitglieder verweisen kann und sich ins Pfarrleben immer wieder aktiv einbringt. Das Aufgaben- und Interessensgebiet des Vereines umfasst praktisch die gesamte Palette der Volkskultur. Erwachsenenbildung, Ortsbildpflege, Blumenschmuck, soziale Akzente, sportliche Angebote. Vor allem das Amateurtheater ist ein Fixpunkt im Ortsleben. Heuer wird das Theaterstück „Dem Himmel sei Dank“ zur Aufführung gebracht. Die Proben laufen seit Monaten, sagt Schwaiger, „denn die Osterfestspiele sollen gelingen“. Der Singkreis Thürn, geleitet von Obmann Hans Grassauer und Chorleiterin Monika Furian, bringt sich ebenfalls immer wieder engagiert ins Pfarrleben ein. Die fast 40 Sänger umfassende Chorgemeinschaft, die zu den Spitzenchören des Lavanttales zählt, versucht auch stets neue Wege der Chormusik zu beschreiten. So wird am 5. März unter dem Motto „Musical meets Kärntnerlied“ das außergewöhnliche Herbstkonzert, bei dem berühmte Musicalsongs mit Kärntnerliedern verbunden wurden, aufgrund des großen Besucherandranges und Erfolges im Kuss Wolfsberg wieder aufgeführt.

Eine gute Nachbarschaft
Die Freiwillige Feuerwehr St. Marein mit Kommandant Willi Wascher jun. und seinem Stellvertreter Jürgen Dobernig ist mit ihren Männern auch zur Stelle, wenn es gilt, die Pfarre in verschiedenen Anliegen zu unterstützen. Anlässlich der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2009, aber auch bei vielen Brandeinsätzen und Unfallbergungen konnte stets der unerschrockene und professionelle Einsatz der Kameraden beobachtet werden. Mit dem an die Pfarre angrenzenden Rüsthaus verbindet Feuerwehr und Pfarre auch eine gute Nachbarschaft. Das alljährlich Mitte Juli stattfindende Sommerfest der St. Mareiner Feuerwehr gehört mit zu den Großereignissen des Lavanttales.
Nicht zuletzt gestaltet auch die ÖKB-Ortsgruppe unter ihrem Obmann Gerhard Abraham das Pfarrleben intensiv mit. Traditionspflege und der Einsatz für den Frieden sind die Hauptanliegen des Vereines, der sich besonders auch um das Totengedenken der Kriegsopfer kümmert.

Termine

Das Suppenverkosten beginnt am 21. Februar um 10 Uhr im Pfarrzentrum St. Marein.

 „Musical meets Kärntnerlied“ heißt es am 5. März. Der Singkreis Thürn lädt ins Kuss Wolfsberg ein.

Das Theaterstück „Dem Himmel sei Dank“ wird am 27., 28., 30. März und 1., 2. April im Mehrzwecksaal der Volksschule St. Marein aufgeführt.