Dauerausstellung im Gailtaler Heimatmuseum in Möderndorf bei Hermagor zeigt alte Ansichtskarten und Fotos

Eine Dauerausstellung über historische Ansichtskarten im Gailtaler Heimatmuseum in Möderndorf bei Hermagor beweist eine reiche Vielfalt an diesen Relikten aus der Vergangenheit der Karnischen Region.  
„Wo man fotografiert, ist es schön“, lautet ein bekannter Satz. Zurzeit umfassen achtzig antiquarische Ansichtskarten aus dem Gail-, Gitsch- und Lesachtal  aus der Sammlung von Michael Skihar aus Hermagor eine Dauerausstellung im Gailtaler Heimatmuseum in Möderndorf. Innerhalb von nur vier Jahren sammelte Skihar an die 10.000 Karten, davon Post- und Ansichtskarten.    
Die Sammlung von Michael Skihar verfügt über ein weites Spektrum: alte Bücher, Chroniken, Dokumente und Briefe. „Die Eindrücke, wie ein Ort  früher ausgesehen hat und wie dieser jetzt ausschaut, sind hochinteressant“, erläutert Michael Skihar, 42, von Beruf Zimmermann aus Hermagor. „Damals hat sich nicht jeder einen Fotoapparat leisten können.“ Auch die Zeit sei anders gewesen: weniger Stress und Druck. Dies dokumentieren auch die Ansichtskarten der Dauerausstellung im Museum. Die Quintessenz der Karten: Man beginne, über die „alte Zeit“ zu diskutieren, nachzudenken. Ältere Menschen könnten sich wieder  an gewisse Dinge und Zeitgenossen erinnern. „Die Ortsansichten zeigen uns schon den Beginn der touristischen Erschließung und die Ansätze der Motorisierung“, erklärt der Kustos des Gailtaler  Heimatmuseums, Siegfried Kogler. „Die Ansichtskarten dokumentieren eine Epoche vor dem Aufbruch der Dorfhorizonte, vor der rasanten technologischen und soziologischen Umwälzung in der Region.“    
Was war der Auslöser der Sammelleidenschaft von Michael Skihar? Als  er vor ein paar Jahren in einem Internet-Café in Hermagor alte Ansichtskarten eines seiner Freunde an einem sogenannten „Bildschirmschoner“ entdeckte, war dies das Schlüsselerlebnis für sein neues Hobby, welches ihm Zugang zu einer vormaligen Welt eröffnete.
Das Geheimnis der Sammelleidenschaft Skihars, der akribisch archiviert: „Fleiß, weite Strecken hinter sich zu legen zu Flohmärkten, Börsen, Auktionen und die Investition von sehr viel Geld. Alle Stücke meiner Sammlung haben einen Wert. Es gibt Einzelstücke aus der Umgebung, die einmalig sind. Das macht die eine oder andere Karte wieder interessant.“ Jede Karte spricht für sich. „Hundert Euro für eine Karte sind keine Seltenheit“, so Skihar. Die älteste datierte Karte seiner Sammlung ist eine Hermagorer Ansicht von 1895. Überdies umfasst die Sammlung Briefbelege von 1860. „Mit meinem Alter kann man nicht nachvollziehen, wie es früher ausgeschaut hat. Man kann in Büchern blättern. Aber durch die Karten gewinne ich einen anderen Eindruck – auch von der Region“, so Skihar.  
„Die Karnische Region in alten Ansichten“, Dauerausstellung im Gailtaler Heimatmuseum in Möderndorf bei Hermagor, bis Mitte Oktober 2014.