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Internetredaktion der Diözese Gurk

Sonntag gibt Wirtschaft den Rhythmus

Bischof Alois Schwarz ist neuer Sprecher der Allianz für den freien Sonntag

Eine Initiative für den FREIEN SONNTAG von der Berufgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen - Auf dem Archivfoto: ein Transparent in Straßburg (© Foto: Dechant Johann Rossmann)
Eine Initiative für den FREIEN SONNTAG von der Berufgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen - Auf dem Archivfoto: ein Transparent in Straßburg (© Foto: Dechant Johann Rossmann)

„Der freie Sonntag gibt unserem modernen Wirtschaften und Arbeiten den Rhythmus, den wir dringend benötigen“, sagt der Kärntner Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz, der neue Sprecher der Allianz für den freien Sonntag Österreich, in Hinblick auf den bevorstehenden 1. Mai, der diesmal auf einen Sonntag fällt. Der arbeitsfreie Sonntag habe für die Zivilgesellschaft einen hohen gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen und psychologischen Wert. „Die gesellschaftliche Bedeutung liegt in der gemeinsamen Unterbrechung der Arbeit, die im Bewusstsein gründet, dass der Mensch nicht nur für die Arbeit da ist, sondern auch Gemeinschaft, Feste, Kultur und Anbetung wesentlich sind“, so Bischof Schwarz. 
 
Der arbeitsfreie Sonntag schaffe eine „synchronisierte Zeitstruktur, die es den Menschen ermöglicht, gemeinschaftlich zu handeln und stärkt dadurch die sozialen Beziehungen, die unerlässlich für ein gutes Zusammenleben sind“. Die Unterbrechung des Alltags durch den gemeinsamen arbeitsfreien Sonntag sei ein Zugewinn an Freiheit und eine Einladung, sich darüber zu freuen, „dass an diesem Tag die Kommunikation in der eigenen Familie, im Freundes- und Verwandtenkreis, mit der Natur und für Christen auch die Kommunikation mit Gott in besonderer Weise Platz hat“. Für Christen gehöre der Sonntag als Tag der Auferstehung Jesu und die damit verbundene Pflege einer Sonntagskultur zum zentralen Glaubensbereich. „Der Sonntag ist ein Geschenk des Himmels! Die breite gesellschaftliche Allianz für den Sonntag ist ein wichtiger Schritt, um diesen gemeinsamen freien Tag als Geschenk des Christentums an Europa und an die Welt zu festigen“, betont der Kärntner Bischof. 
 
Am 1. Mai würden heuer sozusagen bei näherer Betrachtung zwei besondere Feiertage gefeiert werden: „Der 1. Mai als ´Tag der Arbeit´, gleichsam als Feiertag für das Engagement vieler ArbeiterInnen für gerechten Lohn und menschenwürdige Arbeit und der ´Tag des Herrn´, der in der jüdisch-christlichen Tradition Zeichen der Verbundenheit mit dem Glauben an den einen Gott und die Feier der Auferstehung Christi ist“, so Bischof Schwarz. Das Gemeinsame sei ihr Leitbild für ein gutes Leben für alle Menschen. 
 
Bischof Alois Schwarz hat vor kurzem die Agenden seines Amtskollegen Bischof Ludwig Schwarz als Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz in der Allianz für den freien Sonntag Österreich übernommen. Alois Schwarz ist in der Bischofskonferenz auch für die Bereiche Wirtschaft, Soziales, Landwirtschaft und Umwelt zuständig.

„Am diesjährigen Tag der Arbeit feiern wir heuer doppelt: Weil der 1. Mai zugleich Feiertag und Sonntag ist“, sagt Franz Georg Brantner, Sprecher der Allianz für den freien Sonntag Österreich und Vertreter des Österreichischen Gewerkschaftsbund in diesem Bündnis. „Aus gewerkschaftlicher Sicht geht es uns seit jeher auch wesentlich um angemessene Arbeitszeiten für die ArbeitnehmerInnen. Der freie Sonntag war dabei historisch eine zentrale Forderung und wird dies auch immer bleiben“.

Im April vor 15 Jahren hat die Österreichische Bischofskonferenz ein Hirtenwort „Sonntag und Feiertage in Österreich“ veröffentlicht. Am 2.10.2001 wurde die Allianz für den freien Sonntag Österreich gegründet. Sie setzt sich für gemeinsame freie Zeiten und damit für mehr Zeitwohlstand und Lebensqualität in der Gesellschaft ein. Dem breiten Bündnis gehören über 50 Organisationen an: aus dem Familien-, Kinder- und Jugendbereich, zivilgesellschaftliche Vereine und Freiwilligenorganisationen, Kirchen und Gewerkschaften. (ksoe/bluemel)
 
www.freiersonntag.at
www.europeansundayalliance.eu