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Internetredaktion der Diözese Gurk

Dienst an den Nöten der Menschen

Ein Gespräch über die vielfältigen Aufgaben der ständigen Diakone und deren Ausbildung

Ein Gespräch mit Siegfried Muhrer über die vielfältigen Aufgaben der ständigen Diakone und deren Ausbildung (© Foto: diakon.at / collage khkronawetter)
Ein Gespräch mit Siegfried Muhrer über die vielfältigen Aufgaben der ständigen Diakone und deren Ausbildung (© Foto: diakon.at / collage khkronawetter)
Dr. Siegfried Muhrer, langjähriger Ausbildungsleiter für ständige Diakone in der Diözese Gurk (© Foto: KH Kronawetter / Internetredaktion)
Dr. Siegfried Muhrer, langjähriger Ausbildungsleiter für ständige Diakone in der Diözese Gurk (© Foto: KH Kronawetter / Internetredaktion)

Am kommenden Sonntag, dem 5. Oktober 2014, findet im Dom zu Klagenfurt eine Diakonenweihe statt. Die Internetredaktion hat Dr. Siegfried Muhrer, dem langjährigen Ausbildungsleiter für Diakone, der in der Pfarre Ferlach als Diakon wirkt, drei Fragen gestellt.

Was zeichnet einen ständigen Diakon aus?

Muhrer: Der ständige Diakon gehört zum Klerus und ist dadurch zugleich auch ein geistlicher Mensch. Er geht eine lebenslange und nicht zeitlich befristete Bindung ein. Ein Diakon soll Christus repräsentieren als den, der dient. Nicht als den Hirten und den Leiter, sondern in erste Linie als den Dienenden.
Der ständige Diakon ist in der Regel verheiratet und hat Familie und vereint so diese beiden Sakramente. Dadurch ist er in besonderer Lebensnähe zu den Menschen. Er steht in einem Zivilberuf, ist meist aus der Gemeinde hervorgewachsen und so auch ein Bindeglied zwischen dem zölibatären Klerus und dem Kirchenvolk.
In der Liturgie soll der Diakon das vertreten, wofür er da ist: Er spricht die Fürbitten und hat den Auftrag, das Evangelium zu verkünden, auch dem Priester und dem Bischof, die es in der Regel dann nachher auslegen. Der Diakon er soll mit seinem Leben dahinter stehen. Er ist es auch, der früher den Kranken die Kommunionen gebracht hat.

Das ist ja ein breites Aufgabenspektrum. Muss sich der Diakon nicht eigentlich auf den diakonisch-caritativen Dienst konzentrieren?

Muhrer: Nein, er muss und soll in allen pfarrlichen Grundaufträgen wirken. Zum Beispiel im Dienst an den Nöten der Menschen, von den materiellen bis zu seelisch-geistigen. Er vollzieht auch einen besonderen Dienst an der Gemeinschaft und über den liturgischen Dienst habe ich ja schon gesprochen. Jeder Diakon soll von jeder Grunddimension etwas verwirklichen.

Wie wird man zum ständiger Diakon ausgebildet?

Muhrer: Der vierjährige Ausbildungszyklus beginnt mit einem sog. Interessentenjahr, wo man sich einmal im Monat trifft, um genauer zu erfahren, worauf man sich einlässt. Danach schreibt der Bewerber ein schriftliches Ansuchen an den Diözesanbischof, der ihn dann in die dreijährige Ausbildung aufnimmt. Mindestvoraussetzung ist die Absolvierung des theologischen Fernkurses oder eine entsprechende theologische Ausbildung.
Ein ganzer Samstag im Monat muss dann drei Jahre lang für die Ausbildung reserviert werden. Zudem sind auch Praktika zu absolvieren, um die soziale Kompetenz, die Verkündigungskompetenz und die liturgische Kompetenz zu entwickelt. Die stete Einübung in die christliche Spiritualtät, z. B. auch in die Stundenliturgie, begleitet die gesamte Ausbildung.

Diakonenweihe im Dom zu Klagenfurt

Am Sonntag, dem 5. Oktober 2014, werden um 15 Uhr im Dom zu Klagenfurt zehn verheiratete Männer und ein unverheirateter - dieser mit Zölibatsversprechen - von Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz zu Diakonen geweiht.
Dann werden insgesamt 56 Diakone im aktiven Dienst der Diözese Gurk tätig sein. In ganz Österreich wirken bereits fast 700 ständige Diakone. Kärnten hat diese „Frucht des 2. Vatikanischen Konzils“ relativ spät geerntet. So wurden erst 1987 die ersten ständigen Diakone geweiht. „Es ist der geistliche Beruf weltweit, der mit Abstand am stärksten wächst“, betont Muhrer. Weltweit sind zählt man derzeit 40.000 ständige Diakone.

Neuer Ausbildungslehrgang startet 2015

Ein Einführungsabend für Interessierte und deren Familien wird am 27. Oktober 2014 um 19 Uhr im Diözesanhaus stattfinden. Der neue Ausbildungsjahrgang wird dann 2015 starten.

>> Detaillierte Informationen erhalten Sie im Referat für Diakone