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Bischof Schwarz: Vor Gott zählt nicht die objektive Leistung

Vortrag zum Thema "Leistung aus christlicher Sicht" bei Buchpräsentation in Graz

 (© Foto: Pressestelle der Diözese Gurk/Helge Bauer)
(© Foto: Pressestelle der Diözese Gurk/Helge Bauer)

 "Vor Gott zählt nicht die objektive Leistung. Gott sieht das Herz, der Markt kann das nicht." Das hat der Kärntner Bischof Alois Schwarz betont. Er äußerte sich in einem Vortrag zum Thema "Leistung aus christlicher Sicht" im Rahmen der Buchpräsentation "Leistung und Soziallehre - ein Widerspruch?" des Karl-Kummer-Instituts Steiermark in Graz. Die Menschen sollten natürlich ihre Talente einsetzen, "aber wir spüren es, wenn wir auf unsere Leistung reduziert werden", so Schwarz.

Der Bischof wies auf die wesentliche theologische Differenzierung zwischen leistungsorientierter subjektiver Disponierung und notwendigen objektiven und leistungsfördernden Rahmenbedingungen hin. Dabei betonte er auch die sinnvolle Unterscheidung zwischen einem technokratischen Leistungsbegriff und einem biblisch inspirierten fruchtbaren und kreativem Engagement für das Gemeinwohl. Bischof Schwarz ist in der österreichischen Bischofskonferenz u.a. für den Bereich Wirtschaft, Soziales, Landwirtschaft und Umwelt zuständig.

Die Publikation "Leistung und Soziallehre - ein Widerspruch?" beinhaltet 22 Beiträge von verschiedenen Persönlichkeiten aus Kirchen, Medien, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft; darunter der Grazer emeritierte Bischof Egon Kapellari, der steirische Superintendent Hermann Miklas, Bundeskanzler Sebastian Kurz, der Industrielle Hannes Androsch oder der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.

Herausgegeben wird das Buch in der Reihe "Gesellschaft&Politik" von den beiden Theologen Christian Lagger und Peter Rosegger, Direktor bzw. Mitarbeiter im Grazer Krankenhaus der Elisabethinen. Lagger wies bei der Präsentation u.a. auf die Vielfalt der Beiträge und der damit verbundenen Zugänge zu Wirtschaft, Leistung und Gemeinwohl hin. "Wenn die Bergpredigt der Personalausweis der Christen ist, wie Papst Franziskus sagt, dann ist die Katholische Soziallehre ihr GPS für eine menschenwürdige Gesellschaft", ergänzte Rosegger.

Christian Jauk, Vorstandsvorsitzender der Capital Bank und Präsident des SK Sturm Graz, verwies in seiner Begrüßung auf die unterschiedlichen und teils kontroversen Sichtweisen auf den Leistungsgedanken in Wirtschaft und Religion und auf die Notwendigkeit eines darauf bezogenen offenen und differenzierten Gesprächs. Eben diesem sei das Kummer-Institut besonders verpflichtet und leiste mit seinem auch publizistischen Engagement einen gesellschaftspolitischen Beitrag dazu, betonte dazu dessen Obmann Klaus Poier.

Das Buch "Leistung und Soziallehre - ein Widerspruch?" ist beim steirischen Kummer-Institut erhältlich: steiermark@kummerinstitut.at.
(kathpress)