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Bischof Schwarz über die Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus

"Umweltbischof" Schwarz betonte im "Kathpress"-Interview: Österreichs Katholiken werden Impuls zu "ganzheitlicher Ökologie" aufgreifen und bestehende gute Ansätze fortführen

Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz ist in der Österreichischen Bischofskonferenz u. a. auch für die Umweltagenden zuständig. (© Foto: Pressestelle der Diözese Gurk)
Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz ist in der Österreichischen Bischofskonferenz u. a. auch für die Umweltagenden zuständig. (© Foto: Pressestelle der Diözese Gurk)

Klagenfurt, 18.06.2015 (KAP) - Ein "Gesamtkunstwerk" zum Thema Zukunft des gesamten Globus und ein Impuls in Richtung einer "ganzheitlichen Ökologie" - das ist die neue Papst-Enzyklika "Laudato si" in den Augen des in der Österreichischen Bischofskonferenz für Umweltfragen zuständigen Kärntner Bischofs Alois Schwarz. Wie er am Donnerstag in einem Interview mit "Kathpress" erklärte, geschehe im kirchlichen Bereich schon viel in Richtung Nachhaltigkeit, das Papstschreiben sei nun ein weiterer Anstoß zu fragen, "wo es etwas besser zu machen gilt bzw. wo Bereiche liegen, die wir neu in den Blick nehmen müssen".

Bischof Schwarz kündigte an, dass sich die Bischofskonferenz bei ihrer Herbstvollversammlung intensiv mit dieser Enzyklika auseinandersetzen wird. Dabei werden sich die Bischöfe auf die Expertise der diözesanen Umweltreferenten stützen und das bereits erarbeitete Positionspapier des "Zukunftsforums" der Katholischen Aktion über Ökologie und soziale Gerechtigkeit vor dem Hintergrund von "Laudato si" gegenlesen. Ziel sei der Beschluss von Verbindlichkeiten, die dann in den Diözesen umgesetzt werden; Schwarz nannte als mögliche Beispiele Vorgaben für den CO2-Ausstoß in kirchlichen Betrieben, zum Energieverbrauch und zu Lebensmittel aus biologischem Anbau.

Für all das sei die Enzyklika "ein starker Ansporn", sagte der Bischof. Aber nicht nur aus Respekt vor dem Papst, sondern auch aus aus Verantwortung gegenüber der Schöpfung bestehe "Handlungsbedarf". Jeder und jede muss sich hier engagieren, appellierte Schwarz, "es geht um unsere Welt und um die nächsten Generationen". Gerade Christen könnten auf eine geistliche Tradition zurückgreifen, die eine nachhaltige und zukunftsfähige Lebenshaltung fördert.

 

Bereits 900 Umweltbeauftragte in Österreichs Pfarren

Auch weil Nachhaltigkeit oft ein "leises Thema" sei und z.B. Sonnenkollektoren auf Kirchendächern "keinen Wirbel machen", beobachtet Schwarz in der katholischen Kirche schon viel einschlägiges Bemühen: Es gebe 900 Umweltbeauftragte in den österreichischen Pfarrgemeinden, Diözesen, die dem Klimabündnis beigetreten sind und viele andere Initiativen, die es im Zuge der Enzyklika "ans Licht zu heben gilt". Nicht umsonst seien kirchlichen Initiativen auf Pfarr- und Diözesanebene bereits durch das jeweilige Bundesland oder das Lebensministerium ausgezeichnet worden.

Wie er u.a. durch das "Wirtschaftsethik Institut Stift St. Georgen" wisse, gebe es in ganz Österreich viele Betriebe, die sehr zukunftsorientiert arbeiten und sich auch um entsprechende Zertifizierungen bemühen, wies Bischof Schwarz hin. Es gebe jedoch viele Länder, in denen die Umweltstandards noch lange nicht so streng sind wie in Österreich. Der Papst habe auch diese im Blick, wenn er in seinem Text mehrfach eine "ganzheitliche Ökologie" anspreche. Franziskus rege an, das Leben in all seinen Dimensionen und Facetten zu sehen.

 

"Kathpress"-Themenpaket unter www.kathpress.at/laudatosi