Organisation

Referat für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit

Fachtagung Weltkirche

Schöpfung in Gefahr

https://youtu.be/bokarqqTv1Q
Aussage eines Salzburger Jungscharkindes (© Foto: Sr. Andreas)
Aussage eines Salzburger Jungscharkindes (© Foto: Sr. Andreas)

Fachtagung Weltkirche 2016 in Lambach

Über 150 Interessierte waren der Einladung von MIVA und KOO nach Lambach zur Fachtagung Weltkirche gefolgt.

Das Thema: „ Schöpfung in Gefahr! Aufstehen gegen Raubbau und Gier" mit der Papstenzyklika "Laudato si" und ihren Implikationen ist für sehr viele Mitbürgerinnen und Mitbürger in- und außerhalb der Kirche ein vorrangiges geworden.

Die äußerst kompetenten Vortragenden,

Erzbischof Roque Paloschi, Nachfolger von Bischof Erwin Kräutler als Präsident des Indianermissionsrates in der brasilianischen Bischofskonferenz,

Pater Ferdinand Muhigirwa SJ aus Lubumbashi (Kongo), der das Arrupe-Forschungs- und Bildungszentrums leitet, sowie

Magdalena Holztrattner, Leiterin der Katholischen Sozialakademie Österreichs (ksoe) verstanden es, die aktuelle dramatische Weltsituation rasch in die Tagungsräume zu holen.

Die Enzyklika lädt nach einer sehr ehrlichen und kompetenten Analyse der Situation zu globaler Umkehr zugunsten eines universalen Gemeinwohls ein.

Als Handlungsprinzip sollten interdisziplinärer, interkultureller und interreligiöser Dialog  gelten.

Bei allem falsch verstandenen Fortschritt und seinen weltweit tragischen Folgen stehen doch die Freude an diesem gemeinsamen Haus und die Zuversicht, dass Umkehr möglich ist, über allem.

Frau Holztrattner hob in ihren Ausführungen den spirituellen Charakter dieses Papstschreibens besonders hervor.

Die Berichte aus Brasilien und aus dem Kongo erinnerten zuerst an die brutalen Eingriffe der Europäer in die Sozialsysteme dieser Länder, zeichneten die heutige Verflochtenheit mit einer Menschen verachtenden Wirtschaft auf und betonten den für das Überleben unersetzlichen Wert des Regenwaldes.

Die Kirchen, bzw. Ordensgemeinschaften forschen und publizieren zu diesen Themen, um den Zusammenhang zwischen Glauben, Gerechtigkeit und Frieden in den eigenen Reihen und für die gesellschaftlichen Verantwortungsträger immer glaubwürdiger bezeugen zu können.

In Arbeitsgruppen wurde um konkrete Formen solidarischen Handelns gerungen.

Sie wurden geleitet von:

Fr. Ferdinand SJ: Möglichkeiten solidarischen Handelns gegen Korruption und Ausbeutung

Sr. Anneliese Herzig, MSsR und Gloria Huaman Rodriguez, DKA: Anwaltschaft  zum Thema Rohstoff

Sr. Praxedis und Sr. Ingrid, CPS, und P. W. Schoneck, Weißer Vater: Netzwerk Afrika als profetische Stimme für Afrik

Emmanuel Mbolela, Flüchtling aus der DR Kongo, und Dieter Alexander Behr: Engagement für subsaharische Flüchtlinge in Europa und in Marokko

Erzbischof Roque Paloschi: Vertiefendes Gespräch zu seinem Referat

Wichtige Schritte:

Ethischer Einkauf

  • Nicht nur umverteilen, sondern politisch denken und handeln
  • Anwaltschaft für all jene, die keine Stimme haben (das Prinzip Hoffnung kann aus dem Chaos wieder einen Kosmos erwachsen lassen!)
  • Mit dem göttlichen Feuer in uns umsetzen, was nur möglich ist.
  • Nicht Grenzen bauen, für gerechten Handel sensibilisieren.
  • Bewusstseinsbildung im Hinblick auf eine veränderte Gesetzgebung
  • Über den eigenen veränderten Lebensstil reden
  • Welt braucht Brücken und nicht Mauern

 Schlusswort von Dom Roque

"Jede Anstrengung lohnt sich, wenn die Seele nicht klein ist!"

Zum Abschluss der Tagung gab es einen Stationsgottesdienst.

  • Beim Kraftwerk an der Traun galt die Meditation dem Bereich Wasser, Energie und Taufe.
  • Am Friedhof wurde der vielen Märtyrer gedacht, die aus ihrem Glauben heraus sich radikal für Gerechtigkeit und Frieden einsetzten und dies mit ihrem Leben bezahlen mussten.
  • In der Stiftskirche ging es um den Rohstoff Gold, an dem so viel Blut hängt, in der Geschichte und heute. Nach sehr persönlichen Bekenntnissen erbaten wir Vergebung und gaben einander den von Gott zugesprochenen Frieden weiter. 

Möge die tiefe Betroffenheit aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ausdruck finden im Handeln auf eine enkeltaugliche Zukunft hin  für möglichst viele Regionen unserer Welt.