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Referat Beziehung, Ehe und Familie

Freude an Festen - den Glauben feiern

Ein Bericht über das Drei-Jahre-Projekt "Feste Feiern im Kirchenjahr" (2008 - 2011)

Auferstehung - vom Kreuz zum Leben (Bad Schönau - NÖ, Marienkirche) (© Foto: foto: r.e.)
Auferstehung - vom Kreuz zum Leben (Bad Schönau - NÖ, Marienkirche) (© Foto: foto: r.e.)

Die Kunst zu feiern

Drei Jahre wurde in der Diözese Gurk-Klagenfurt eine besondere Aufmerksamkeitden den Festtagen im Kirchenjahr gewidmet. In Kärnten werden viele Traditionen mit religiösen Wurzeln gepflegt. Dazu gehören die Bräuche im Advent, der eine Zeit der Besinnung und Neuorientierung (d.i. "Umkehr") ist, und zu Weihnachten, wenn überall Krippen zu sehen sind und daran erinnern sollen, dass uns Jesus, der Erlöser, geboren wurde. Sehr viel ist bei den Festen jedoch vom Verkaufen und Einkaufen bestimmt.

Zu Ostern kommen sehr viele Kärntner/innen mit ihren Speisekörben zur "Fleischweihe" und vertrauen auf den Segen Gottes für ihr Osteressen.

Jeder Sonntag ist ein besonderer Tag in der Woche, an dem die christliche Tradition den Tag des Herrn feiert; weitgehend ist daraus das "Wochenende" und die "freie Zeit" geworden.

Die Botschaften der Feste im Kirchenjahr

Im gesamten Kirchenjahr mit seinen drei Festkreisen (Osterfestkreis, Weihnachtsfestkreis und Sonntage im Jahreskreis) wurden 22 Feste besonders aufgegriffen. Dazu gibt es jeweils ein Impulsheft mit inhaltichen Hinführungen und praktischen Anregungen, wie das jeweilige Fest in der Familie oder in einer Gruppe gefeiert werden kann.

Jedes Fest hat seine besonderen Botschaften. An den Herrenfesten bedenken wir Ereignisse aus dem Leben und Wirken Jesu.So feiern wir im Laufe des Kirchenjahres die Aussagen und Botschaften des christlichen Glaubensbekenntnisses (Credo). Die jährlich wiederkehrenden Festfeiern möchten uns im Glauben an Jesus Christus und den Dreieinigen Gott immer mehr vertiefen.

"Den Sonntag wieder entdecken!"  Darin lag eines der wichtigen Anliegen im Projekt. Die frühen Christen, die vom jüdischen Glauben zu JüngerInnen und FreundInnen Jesu wurden, feierten nicht mehr den siebenten Tag der Woche, sondern den "erste Tag der Woche" als den geheiligten Tag. Jeder Sonntag ist das wöchentliche Osterfest.

Ein erfreuliches Echo

Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz begrüßte das Drei-Jahre-Projekt und unterstützte es vom Anfang an. Bei vielen Gelegenheiten, bei Treffen mit Priestern, in ORF-Sendungen widmete sich der Bischof dem Anliegen der Festfeiern. Viele Verantwortliche in der Diözesanleitung ermutigten immer wieder zum inhaltsreichen Feiern der Feste.

Durch die diözesane Pressestelle kam es zur guten Zusammenarbeit mit den Redaktion der Kärntner Zeitungen. Viele Anregungen zum Verständnis und zur gepflegten Feier der großen Feste im Kirchenjahr sind redaktionell aufgenommen worden. Die Kärntner Medien trugen viel zu einer vertieften Pflege von Traditionen und Ritualen an den christlichen Festtagen bei.

Engagiert mitgetragen wurde das Projekt von den Kindergartenpädagoginnen in den kirchlichen Kindergärten, von Eltern-Kindgruppen-Leiterinnen und von MitarbeiterInnen in der pfarrlichen Pastoral. Allen, die mitgewirkt und unterstützt haben, sei ein herzliches DANKE gesagt.

Es ist schwer, eine messbare Bilanz über die Wirkung in den drei Jahren zu ziehen. Ein Same ist - wohl recht reichlich - ausgesät worden. Mancher Samen ist auf steinigen Boden gefallen, anderer ist von den Dornen der Sorgen des Alltags erstickt... und anderer Samen mag auf gutem Boden zu vielfältigen Früchten heranwachsen. (vgl. Gleichnis vom Sämann in Mt 13)

Das Anliegen geht weiter.

Wenn "Feste feiern" als Drei-Jahre-Projekt zeitlich begrenzt ist, so bleibt das Anliegen bestehen. Feste im Kirchenjahr in der Liturgie zu feiern, ist kostbar. Jedoch Eltern geben ihren kleinen Kindern durch die Feiern und Rituale in der Familie eine wichtige Grundlage für eine religiöse Entwicklung mit. Durch die Atmosphäre, die Kinder bei Feiern erleben, verwurzelt sich der Glaube an Jesus und an Gott schon früh in den Herzen der Kinder. Viele Eltern scheinen hier überaus zurückhaltend zu sein. Sie mögen den nötigen Mut aufbringen und auf den Segen Gottes vertrauen. Die Kirche wächst aus den "Häusern", das heißt aus den häuslichen Kirchen oder "Hauskirchen" und Familien.

Die Impulshefte und Materialien für Festfeiern stehen zur Verfügung. Es wird in Kindergärten, im Religionsunterricht, durch das Katholische Bildungswerk, in Eltern-Kind-Gruppen, bei der Katholischen Jungschar immer wieder Anstöße geben. "Kommen, sehen - und handeln, d.h. selbst feiern."