Frühjahrstagung – BG TheologInnen & PastoralassistentInnen

Die diesjährige Tagung der Berufsgemeinschaft der TheologInnen und PastoralassistentInnen vom 30. – 31. März 2016 fand im Bildungshaus Sodalitas/Tainach statt.  Zwei Tage lang wurde vertiefend zum Thema „Den letzten Weg begleiten – Bestattungskultur und pastoraler Auftrag“, gearbeitet.

Mag. Manfred Dobretsberger, Leiter eines privaten Bestattungsinstitutes in Linz, gab Einblicke in die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Bestattungskultur.

Nach dem II. Vatikanischen Konzil wurde die Feuerbestattung der Erdbestattung gleichgesetzt. Die Quote in Linz liegt mittlerweile bereits bei über 70% an Feuerbestattungen. Viele Traditionen rund um das Begräbnis sind verloren gegangen, das Abschiednehmen und die damit verbundene Trauer werden dadurch nicht erleichtert. Dobretsberger stellte sich der Frage, wie Kirche und Pastoral in diesem Bereich wahrgenommen werden.

Sehr nüchtern schilderte er,  dass das Organisieren eines Priesters, die Verrechnung mit der Pfarre, die Sprache, das starre Ritual für die meisten  Menschen bereits sehr befremdlich und oft auch eher kompliziert ist.  Nichts ist mehr selbstverständlich, wenn es  z. B.  um das Verwenden/Tun von Symbolen/ Ritualen geht  (warum wird z.B. Erde auf den Sarg geworfen?).  Trauerredner z. B. werden immer beliebter, da sie sich mehr Zeit nehmen und  gut auf die jeweilige Situation,  die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Trauernden einstellen können.

In  kompetenten Personen, die kirchliche Begräbnisse leiten und sich genügend Zeit und Raum nehmen können, um Angehörige in entsprechender Weise zu begleiten, sieht er eine große  pastorale Chance, Kirche als Wegbegleiterin positiv wahrzunehmen.

Für uns als Berufsgemeinschaft war es eine große Bereicherung,  in Hrn.  Mag. Dobretsberger einen bekennenden Katholiken zu erleben, dem der Glaube und die Vermittlung von tragfähigen Glaubensinhalten in dieser pastoral sehr herausfordernden Zeit ein großes Anliegen ist.

 

Am Donnerstag, gab uns Pastoralassistentin Mag. Elisabeth Fritzl in ihrem Impulsreferat „Begräbnisliturgie, Trauerformen und Rituale“ einen Einblick in ihre Ausbildung und Arbeit als Begräbnisleiterin.

In der Diözese Graz-Seckau wurde 2012 ein Pilotprojekt gestartet. 15 Frauen und Männer aus der Diözese wurden zu Begräbnisleitern und Begräbnisleiterinnen  ausgebildet und sind nun auch im Einsatz. Bis jetzt wurden diese von der  Bevölkerung sehr positiv auf- und wahrgenommen.

Der Dienst des Begräbnisleiters/der Begräbnisleiterin  wird den Werken der Barmherzigkeit Tote zu bestatten zugeordnet und als eine seelsorgliche Bereicherung gesehen.

Der neue Vorstand  informierte  die Berufsgemeinschaft über die Gespräche mit Frau Dr. Anna Hennersperger und Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz. Die weiteren Schritte auf dem Gebiet der Bestattungskultur und der notwendigen Entwicklung in Kärnten wurden gemeinsam überlegt.

Sehr positiv und berührend  wurden auch Gottesdienst und Gebete von den Berufsgemeinschaftsmitgliedern erlebt -  die Erfahrung der Auferstehung  konnte  spürbar und lebendig in die Osteroktavwoche hineingetragen  werden.