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Stift Gurk

“Ich taufe mit Wasser” - ein Bild zum dritten Advent

Bilder aus Dom und Schatzkammer bereiten auf Weihnachten vor

Taufe Jesus, Fresken Gurker Vorhalle (um 1340) (© Foto: Stift Gurk)
Taufe Jesus, Fresken Gurker Vorhalle (um 1340) (© Foto: Stift Gurk)

„Er mit der schrägen Gestalt überzeugt mit seinem Herz und seinem Wort.“

Er, das ist Johannes der Täufer. Bereits das Evangelium vom 2. Adventsonntag berichtet von seinem auffälligen Auftreten, seiner Predigt, die die Menschen begeistert und der Taufe, die er ihnen bringt. Am 3. Adventsonntag berichtet Johannes der Evangelist über Johannes den Täufer (Joh, 1,6-8.19-28). Letzterer sei, so heißt es im Gespräch mit den Pharisäern nicht der Messias, nicht Elija und auch kein anderer Prophet. Johannes bezeichnet sich selbst als Wegbereiter, als derjenige, der den Weg ebnet, für den Messias. Seinen Beinahmen „Täufer“ hat er bekommen, weil er Jesus den Messias getauft hat. In der Beziehung zwischen Johannes und Jesus ist die Taufe elementar. Denn in der Taufe unterscheiden sie sich und zugleich ist es auch die Taufe, die sie verbindet. Immer wieder betont Johannes, dass er nur mit dem Wasser tauft, während der, der nach ihm kommt mit dem Hl. Geist taufen wird. 

Die Taufe Jesus durch Johannes im Fluss Jordan ist eines der ältesten Motive der christlichen Kunst. Im Gurker Dom findet sich neben dem Gurker Fastentuch eine sehr schöne Darstellung in der Vorhalle. Zu finden ist die Taufe unter den gotischen Fresken (um 1340) an der Südwand, die Szenen aus dem Neuen Testament zeigen. Jesus steht nackt inmitten des Fluss Jordans, der sich wie ein Wellenberg erhebt und dabei fast wie ein grüner Rock wirkt, der von Jesus herabfällt. Vom Betrachter aus links gesehen, steht Johannes, bekleidet und in gleicher Größe wie sein Täufling. Es wird der Moment vor dem Eintauchen gezeigt. Die Hände von Johannes liegen bereits am Körper von Jesus und wollen ihn im Fluss untertauchen. In seiner Gestik und seinem Blick gibt Jesus das Einverständnis dazu. Entscheidend ist der dritte Akteur im Bild, die Taube. Zwischen den beiden, aber mit deutlicher Tendenz zu Jesus hin, kommt sie im Sturzflug herab. Dass Jesus, der Sohn Gottes und der Messias ist, wird hier mehr als augenscheinlich. Er ist, wie von Johannes angekündigt, jener, der nicht mit Wasser sondern mit dem Heiligen Geist tauft. Und auf sein Kommen sollen wir uns nicht nur in der Adventszeit, sondern wie es in der Lesung am 3. Adventsonntag heißt, zu jeder Zeit freuen (1 Thess 5, 16). 

Freut euch zu jeder Zeit!