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Stift Gurk

Diözesanmuseum übersiedelt und wird „Schatzkammer Gurk“

Eröffnung für Juni 2013 geplant – Bischof Schwarz: „Schatzkammer Gurk“ ist wichtige Präsentation im „Jahr des Glaubens“

Die „Schatzkammer Gurk“ in den Räumlichkeiten des Propsteihofes des Gurker Domes (© Foto: Fotoanimation: Architekturbüro „Winkler + Ruck“ )
Die „Schatzkammer Gurk“ in den Räumlichkeiten des Propsteihofes des Gurker Domes (© Foto: Fotoanimation: Architekturbüro „Winkler + Ruck“ )

Klagenfurt, 27. 4. 12 (pgk). Das Diözesanmuseum in Klagenfurt übersiedelt nach Gurk. Mit der Umsetzung der Neuadaptierung der Räumlichkeiten in Gurk wird das Klagenfurter Architekturbüro „Winkler + Ruck“, das als Sieger aus einem Architektenwettbewerb hervorging, beauftragt. Die feierliche Eröffnung des neuen Diözesanmuseums, das sich mit dem Namen „Schatzkammer Gurk“ präsentieren wird, ist am Hemmatag (27. Juni) 2013 geplant.
Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz bezeichnet die Umsiedelung des Diözesanmuseums und die Errichtung der „Schatzkammer Gurk“ als „wichtige Präsentation des in künstlerischen Werken ausgedrückten Glaubens“. Gerade im „Jahr des Glaubens“ und im Jahr des 75. Jahrestages der Heiligsprechung der hl. Hemma präsentiere sich die Kirche in Kärnten mit dem Projekt „Schatzkammer Gurk“ als „aktive Förderin des Dialoges von Kirche und Kunst“.
Das Diözesanmuseum ist seit 1974 in der Klagenfurter Lidmanskygasse 10 in den Räumen des Hauses der Dompfarre im dritten Obergeschoss untergebracht. „Diese Lage hat sich als Nachteil für Interessierte, insbesondere für Besuchergruppen, erwiesen, zumal das Museum nur über einen kleinen Personenlift bzw. die Erschließungstreppe erreichbar ist. Die Lage des Museums sowie die rückläufigen Besucherzahlen haben Überlegungen einer Übersiedelung reifen lassen“, so DI Friedrich Breitfuss, Leiter der Bauabteilung der Diözese Gurk. Bei der Planung für die Neuadaptierung der Räumlichkeiten im Propsteihof des Gurker Domes galt es, „die historische Substanz des Altbestandes zu berücksichtigen“, so Breitfuss. Für die „Schatzkammer Gurk“ stehen der Großteil der Erdgeschossräume des Propsteihofes zur Verfügung.
Unabhängig von der Errichtung der „Schatzkammer Gurk“ sind in Gurk eine Erneuerung des Kiosks vor dem Dom sowie die Errichtung eines barrierefreien Zuganges in den Dom über ein neu zu schaffendes Nordportal geplant.
Initiiert und in besonderer Weise mitgetragen wurde und wird das Projekt „Schatzkammer Gurk“ vom Leiter des Diözesanmuseums, Diözesankonservator Dr. Eduard Mahlknecht. Dem „derzeit verborgenen Dasein der zahlreichen sakralen Kostbarkeiten“ werde, so der Diözesankonservator, mit der Umsiedelung nach Gurk deutlich entgegengewirkt. „Die unmittelbare Nähe des Gurker Domes, der in mehrfacher Hinsicht den bedeutendsten Kirchenbau Kärntens darstellt, unterstreicht zusätzlich die Sinnhaftigkeit dieses Projektes“, betont Mahlknecht. „In der ´Schatzkammer Gurk´ werden hinkünftig sakrale Kostbarkeiten sowohl in chronologischer als auch inhaltlicher Gruppierung präsentiert, wobei ein wesentliches Merkmal der Neuaufstellung des Museumsbestandes auch die stilistische und inhaltliche Rückbeziehung auf den Gurker Dom als ´Wiege der Diözese´ sein wird“, so Diözesankonservator Mahlknecht.
Die „Schatzkammer Gurk“ wird rund 300 Exponate beherbergen. Zu den besonderen Höhepunkten der sakralen Kostbarkeiten zählen unter anderem die Magdalenenscheibe aus Weitensfeld (ca. 1180) sowie ein Kruzifixus aus Höllein. Besonders erwähnenswert sind außerdem die älteste Glocke Kärntens aus Freudenberg (11. Jh.), fünf gotische Altäre und gotische Glasmalereien aus Ebriach. Weiters werden zahlreiche Tafelbilder, darunter die Kreuzigung aus Innernöring von ca. 1460, Statuen, Messkleider, Kelche und Monstranzen aus unterschiedlichen Epochen zu sehen sein. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Präsentation des Fastentuches aus Steuerberg aus dem 16. Jh. sowie bedeutender Zeugnisse der Volksfrömmigkeit, wie Votivbilder (das älteste aus Maria Waitschach, 16. Jh.), Votivgaben, oder Kuriositäten wie der Kristallkugel aus Ossiach.

Die Kosten für die „Schatzkammer Gurk“ mit der Sicherung des Bestandes und der Berücksichtigung der erforderlichen denkmalpflegerischen Maßnahmen sowie der Erneuerung des Kiosks und der Errichtung eines barrierefreien Zugangs belaufen sich auf rund 1,8 Millionen Euro. Bezüglich der Finanzierung laufen noch Gespräche mit Land, Gemeinde und dem Bundesdenkmalamt.

Rückfragen zur „Schatzkammer Gurk“: Diözesankonservator Dr. Eduard Mahlknecht, 0676 / 8772-1064
Rückfragen zum Siegerprojekt und zur Architektur: DI Friedrich Breitfuss, 0676 / 8772-1060