„Alle guten Dinge sind vier“, so könnte man das Sprichwort umdeuten. Bei der dritten Diakonenweihe durften wir innerhalb von drei Monaten den vierten unserer Mitbrüder beim Schritt des bedingungslosen Sich-Gott-zur-Verfügung-Stellens begleiten.

P. Mag. Marian Kollmann OSB, der in seiner Studienzeit bei uns im Priesterseminar mitlebte, wurde am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria von Bischof Dr. Alois Schwarz in der Stiftskirche St. Paul im Lavanttal zum Diakon geweiht.

Es ist immer wieder ein bewegendes Ereignis, wenn ein Mensch, mit dem man gemeinsam gelebt, gebetet und studiert hat, sich bereit erklärt, Diener zu sein. Wenn dann der Heilige Geist angerufen wird und die Versammelten aus einem Mund betend singen „Veni, Sancte Spiritus!“ (Komm, Heiliger Geist!). Und dann jener tief ins Herz greifende Moment, wenn der Sich-in-den-Dienst-nehmen-Lassende auf den Boden hinlegt und sich so noch einmal ganz in den Dienst nehmen lässt; sich klein macht vor Gott und so die wahrhaftige Größe zeigt. Und das alles gerade in der Zeit des Advents, wo wir uns darauf vorbereiten, dass Gott sich klein macht an Weihnachten; dass Gott sich im Kind von Bethlehem der Menschen annimmt.

Es darf wohl als göttliche Fügung angesehen werden, gerade am Fest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria zum Diakon geweiht zu werden. An jenem Fest, an dem wir im Evangelium (Lk 1,26-38) vom bedingungslosen „Ja“ der Gottesmutter hören; das „Ja“, das die Welt so verändert hat; das „Ja“, das der Welt das ewige Weihnachten beschert hat. An diesem Tag das eigene Ja zu Gott zu sagen und so selbst zum Bethlehem für den Plan Gottes zu werden, ist etwas Großartiges.

Lieber Mitbruder, lieber P. Marian, wir wünschen Dir, uns allen – Ihnen, liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage – dass wir in dieses „Ja“ der Gottesmutter mit einstimmen, und dass wir so an Weihnachten und darüber hinaus zum Bethlehem werden, zum Ort, an dem Gott zu den Menschen kommt.

Michael Rossian